„Boom! Boom! The World vs. Boris Becker“ heißt die Dokumentation über Boris Beckers Leben, die der US-amerikanische Regisseur Alex Gibney am Sonntag im Hyatt auf der Berlinale vorgestellt hat – natürlich in Anwesenheit des berühmten Tennisspielers, der erst Mitte Dezember aus der Haft in England entlassen worden ist. Statt der zweieinhalb Jahre, zu denen er wegen Betrügereien im Insolvenzverfahren verurteilt worden war, musste er nur 231 Tage absitzen.
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Gibney hat Becker dafür an den, so Becker, „vielleicht einzigen Ort, den ich liebe“ zurückgeführt: den Centre Court von Wimbledon, wo er mit nur 17 Jahren 1985 das Finale gewann. Zwei Interviews hat der Regisseur mit Becker geführt, eines im Jahr 2019 und eines 2022, nur wenige Tage vor seiner Verurteilung. In dem Porträt kommen viele Wegbegleiter zu Wort, darunter der Manager Ion Tiriac oder Tennis-Legende John McEnroe.
Die Doku thematisiert auch die Tablettensucht Beckers während seiner aktiven Profizeit. „Das Leben als eine gewinnende Tennismaschine ist viel härter als es aussieht“, sagte Becker. Man müsse immer funktionieren. „Jeder Spieler hat einen Weg, damit umzugehen, mit diesen Erwartungen. Wenn ich nicht gewinne, versuchen besonders Deutsche, mich zu kreuzigen.“
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Boris Becker: „Sie sind alle ein bisschen Rebell“
Er bemühe sich täglich, ein besserer Mensch zu werden, sagte Becker auf der Pressekonferenz. Dabei mache er auch Fehler – wie jeder andere auch. Aber bei ihm sehe die ganze Welt zu. Befragt, was ihm Filme bedeuten, sagte Becker, zu einem perfekten Abend gehörte für ihn immer ein guter Film dazu: „Ich mag Sean Penn, Marlon Brando und James Dean. Sie sind alle irgendwie ein bisschen Rebell.“
Gegen 11:30 Uhr traf Matt Damon vor dem Hyatt ein. Der Hollywoodstar nahm sich ausgiebig Zeit, um den zahlreichen Fans Autogramme zu geben und Selfies zu schießen. Inzwischen hatten sich an die hundert Leute an den Absperrungen versammelt. Als eine Passantin fragte, worauf sie denn warteten, antwortete eine Frau: „Auf der Berlinale gibt‘s doch immer was.“