Das Literaturhaus Berlin in Charlottenburg (Li-Be) darf sich in diesem Jahr über ein Jubiläum freuen: Seit fünf Jahren wird es von der Literaturwissenschaftlerin Janika Gelinek und der Amerikanistin und Kunsthistorikerin Sonja Longolius geleitet. Beide haben viel frischen Wind in das Programm der Institution gebracht und zogen am Dienstag eine erste Zwischenbilanz: Rund 750 Veranstaltungen haben seit 2018 in und an der schönen Villa in der Fasanenstraße 23 stattgefunden, davon allein 155 im noch leidlich pandemiegeprüften Jahr 2022.
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Zur inzwischen auf 16 Mitarbeitende angewachsenen Belegschaft zählt seit dem vergangenen Jahr auch Daria Mrkaja, die sich um den Auftritt des Literaturhauses in den Sozialen Medien kümmert – auf Twitter, Facebook und Instagram verzeichne das Li-Be ein wachsendes Publikum, erklärte Mrkaja. Das gilt auch für das von Josefine Zach betreute, vielfältige Streaming-Angebot auf der Seite literaturkanal.tv. Stefanie Ericke-Keidtel ist derweil für den Nachwuchs zuständig: Im Rahmen des „Jungen Literaturhauses“ wird es auch 2023 regelmäßige Angebote für Kinder und Jugendliche geben. So wird im Rahmen des Projekts „Klasse sucht Autor:innen“ Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, eine Lesung selbstständig zu planen und umzusetzen. Am 26. Januar wird Synchronsprecher Andreas Fröhlich zusammen mit der Klasse 8a der Evangelischen Schule Neukölln am Beispiel von J.R.R. Tolkiens „Der Hobbit“ erläutern, wie aus einer literarischen Vorlage ein Drehbuch werden kann – wofür Fröhlich schon deshalb besonders qualifiziert ist, weil er in der deutschen Fassung der „Herr der Ringe“-Saga die Rolle des Gollum sprach und Synchronregie führte. Neben Bilderbuchvormittagen für Kita-Gruppen möchte Stefanie Ericke-Keidtel auch Comics ins Programm bringen.
Stimmen der Literatur und der Juristerei
Abends wird es im Li-Be 2023 regelmäßig um das Grundgesetz gehen. Dass dieser Text viel mehr als nur juristische Aufmerksamkeit einfordert und literarisch überaus inspirierend ist, belegt der im Sommer vergangenen Jahres bei C. H. Beck erschienene Band „Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar“. Herausgeber Georg M. Oswald wird am kommenden Donnerstag (12.1., 19 Uhr) im Gespräch mit René Schlott die Reihe „Grundsetzlich“ eröffnen, bei der Stimmen der Literatur und der Rechtswissenschaften aufeinander treffen. Hinzu kommen zahlreiche Buchpremieren, die schön länger erfolgreich laufende Reihe „Eine Frau wird älter“, der Freitag-Salon und vieles andere mehr.
Weitere Informationen: literaturhaus-berlin.de