Karrieresprung

Berliner CDU-Politiker Ludewig wechselt zu Jens Spahn

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Andreas Abel
Mit der Wahl in den Bundestag hat es nicht geklappt, aber nun wechselt Gottfried Ludewig doch auf die Bundesebene

Mit der Wahl in den Bundestag hat es nicht geklappt, aber nun wechselt Gottfried Ludewig doch auf die Bundesebene

Foto: CDU Berlin/Tobias Koch

Noch ein Karrieresprung: Gottfried Ludewig wird Abteilungsleiter für Digitalisierung im Gesundheitsministerium.

Ein weiterer prominenter Berliner Landespolitiker wechselt auf die Bundesebene: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) holt Gottfried Ludewig als Abteilungsleiter in seinen Stab. Ludewig ist derzeit noch stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus und gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Im Ministerium soll der 35-Jährige eine neugeschaffene Abteilung für Digitalisierung im Gesundheitswesen leiten. Das bestätigte Ludewig am Freitag der Berliner Morgenpost.

Ludewig setzte sich auch auf Berliner Ebene dafür ein, die Digitalisierung voranzubringen und sie dort zu fördern, wo sie dem Gesundheitswesen und den Patienten zugutekommt. Gesundheitsminister Spahn hatte bereits angekündigt, die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu einem seiner Schwerpunkte zu machen. Dieser Bereich müsse dringend ausgebaut werden, sagte er.

Anerkannt als Gesundheitsexperte

Gottfried Ludewig hat sich über Parteigrenzen hinweg als Gesundheitsexperte einen Namen gemacht. Er gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus seit 2011 an und ist seitdem Sprecher der CDU-Abgeordneten für Gesundheitsthemen. Im Januar 2014 übernahm er zusätzlich das Amt des stellvertretenden Fraktionschefs. Bei der Bundestagswahl 2017 kandierte Ludewig – als Spitzenkandidat in Pankow und auf einem sicher geglaubten Listenplatz. Doch für den Sprung in den Bundestag reichte es dann nicht. Sein Abgeordnetenhausmandat werde er zeitnah niederlegen, kündigte Ludewig jetzt an, möglicherweise bereits zum 1. April. Den Vorsitz des Pankower Kreisverbandes der Hauptstadtunion will er weiterführen.

Bereits während seines Studiums begann Ludewig sich politisch zu engagieren. Von 2008 bis 2010 war er Bundesvorsitzender der CDU-nahestehenden studentischen Vereinigung RCDS. In dieser Funktion war er auch Mitglied des Bundesvorstands der CDU. Ludewig studierte von 2002 bis 2007 Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin. Nach erfolgreichem Abschluss als Diplom-Volkswirt promovierte er zu dem Thema „Auf dem Weg zu neuen Rahmenbedingungen für den Krankenversicherungsmarkt – eine ordnungspolitische Analyse“.

Der fünfte Berliner in der Bundespolitik

Einer der ersten Gratulanten war der CDU-Fraktionsvorsitzende Florian Graf. „Ich beglückwünsche Gottfried Ludewig zu seiner neuen Herausforderung, als Abteilungsleiter für Digitalisierung das Team des neuen Gesundheitsministers Jens Spahn zu verstärken. Ich wünsche ihm für seine großartige Aufgabe von Herzen alles Gute“, erklärte Graf.

Mit Ludewig ist nun der fünfte Berliner in die Bundespolitik aufgerückt. Monika Grütters (CDU) ist erneut Kulturstaatsministerin, die bisherige Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wurde zur Bundesfamilienministerin ernannt. Der ehemaliger Berliner Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) geht als Staatssekretär ins Wirtschaftsministerium, und Björn Böhning (SPD), Chef der Senatskanzlei, wechselt als Staatssekretär ins Ministerium für Arbeit und Soziales. Wer Nachfolger von Böhning im Roten Rathaus wird, hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) noch nicht bekannt gegeben. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach und Sportstaatssekretär Christian Gaebler (beide SPD).

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