Schönefeld/Berlin. Am kommenden Mittwoch, 25. Januar 2023, kommt es am Flughafen BER zu massiven Flugausfällen. Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste, der Flughafengesellschaft und der Luftsicherheit sollen laut Verdi in einen Warnstreik treten. Die Gewerkschaft rechnet mit einer hohen Streikbeteiligung.
Aufgrund des Warnstreiks fallen am Mittwoch am BER sämtliche Flüge aus, wie die Flughafengesellschaft am Montagabend mitteilte. Ursprünglich seien rund 300 Starts und Landungen mit knapp 35.000 Passagieren geplant gewesen, hieß es weiter.
Betroffene Fluggäste werden gebeten, sich bei Ihrer Fluggesellschaft zu Umbuchungen und alternativen Reisemöglichkeiten zu informieren.
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Streik am BER: 300 Starts und Landungen und 35.000 Passagiere betroffen
Die von den Tarifverhandlungen betroffenen Beschäftigten arbeiten an zu zentralen Stellen, um den Flugbetrieb regulär aufrechtzuerhalten. Die Bodenverkehrsdienste sind für die Betankung der Flugzeuge zuständig, ebenso für das Be- und Entladen der Flieger, für den Check-in der Passagiere. Bei der Flughafengesellschaft ist die Verkehrsleitung angestellt, die Flughafensicherheit - und auch das Personal der Feuerwehr.
Die Streikenden sollen sich ab 8 Uhr vor dem Terminalgebäude auf dem Willy-Brandt-Platz versammeln, dort wird in der Zeit von 10 Uhr bis etwa 11.30 Uhr eine Kundgebung abgehalten. Verdi rechnet mit bis zu 1500 Teilnehmern.
Anlass für den Streik sind laut Verdi parallel laufende Tarifrunden, für die sich in allen drei Bereichen bislang keine Lösung abzeichne. Verdi fordert für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste und der Flughafengesellschaft 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite fordert laut Verdi sowohl bei den Bodenverkehrsdiensten als auch der Flughafengesellschaft vor allem längere Vertragslaufzeiten.
Flughafen BER: Kein regulärer Flugverkehr am Mittwoch
Die Tarifverhandlungen hatten sich wegen der Corona-Pandemie und des fast zum Erliegen gekommenen Flugverkehrs verzögert, so dass jetzt für alle drei Bereiche gleichzeitig verhandelt wird.
Auch die Airlines bereiten sich auf den Streik vor. „Kunden auf betroffenen Flügen werden direkt per SMS und E-Mail über die bei der Buchung angegebenen Kontaktdaten kontaktiert“, sagte eine Sprecherin von Easyjet.
„Obwohl dies außerhalb unserer Kontrolle liegt, tun wir alles, um die Unannehmlichkeiten für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten, und betroffene Kunden haben die Möglichkeit, ihren Flug umzubuchen oder eine Rückerstattung zu erhalten, bei Bedarf stellen wir Hotelunterkünfte und Mahlzeiten zur Verfügung.“