Sommer

Das sind die neuen Reiseziele vom Flughafen BER

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Rund 150 Ziele werden vom Flughafen BER im Sommer angeboten. Lufthansa stockt ihr innerdeutsches Angebot auf.

Rund 150 Ziele werden vom Flughafen BER im Sommer angeboten. Lufthansa stockt ihr innerdeutsches Angebot auf.

Foto: Patrick Pleul / dpa

Mit sinkenden Corona-Zahlen steigt die Reiselust. Das zeigt sich auch am BER, wo im Sommer einige neue Flugziele auf dem Plan stehen.

Schönefeld.  Am Flughafen BER herrscht mit Blick auf die kommenden Monate weiter Zuversicht. Wie die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) am Freitag mitteilte, sind im April rund 1,8 Millionen Passagiere gezählt worden, 500.000 mehr als noch im März. Für das gesamte bisherige Jahr stieg die Zahl der Fluggäste auf 4,8 Millionen. „Mit fast fünf Millionen Passagieren haben wir in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits die Hälfte des gesamten Vorjahresniveaus erreicht“, teilte Flughafenchefin Aletta von Massenbach mit. „Das stimmt uns für die weitere Entwicklung des Flugverkehrs in diesem Jahr optimistisch.“ In den Sommermonaten wird die Zahl der Flüge und der Ziele, die vom Hauptstadtairport erreichbar sind, weiter steigen – hinzukommen auch Städte, die erstmalig im Sommerflugplan, der seit Ende März gilt, enthalten sind.

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So berichtet die Airline Easyjet, dass erstmals von Berlin in die kroatische Hafenstadt Rijeka geflogen wird. Mehrere Verbindungen, die zuletzt im Jahr 2020 von den Flughäfen Schönefeld und Tegel angeboten wurden, werden außerdem wieder in den Plan aufgenommen. Dazu gehören Pisa, Glasgow und die griechische Insel Kefalonia, die zwischen dem 27. Juni und 2. September zweimal wöchentlich angeflogen wird. Auf anderen Strecken, etwa nach Bastia und Pula, wurden zusätzliche Flüge aufgenommen oder die Saison läuft länger. Insgesamt hat Easyjet während der Sommerzeit 71 Verbindungen vom und zum BER im Plan. Das seien die meisten unter allen Fluglinien.

Auch Eurowings bietet neue Ziele an. Ab Anfang Juni geht es sechs Mal pro Woche nach Stockholm, bereits ab diesem Wochenende wird die Insel Kos ins Angebot aufgenommen. Neu hinzu kommt außerdem Zadar an der kroatischen Adriaküste. „Nach einem deutlichen Anstieg der touristischen Flugbuchungen – mehrere Zehntausend jeden Tag – zieht auch die Nachfrage auf den Business-Strecken zunehmend an“, so eine Eurowings-Sprecherin auf Anfrage. Der Anstieg folge dabei dem „Prinzip Ketchupflasche“: „Erst kommt lange nichts, dann alles auf einmal“, so die Sprecherin. Bereits im Frühjahr stellte sich die Flugbranche auf große Nachholeffekte im Reiseverkehr während des Sommers ein. Auf die weiter zunehmende Nachfrage reagiere man „mit einer deutlichen Aufstockung der Frequenzen sowohl auf den Urlaubs- als auch Business-Routen“.

Angebot in die Türkei wird deutlich aufgestockt

Andere Airlines haben ebenfalls neue Ziele ins Programm genommen. Ryanair fliege in diesem Sommer erstmalig die „von viel Natur und großen Seen umgebene finnische Stadt Lappeenranta“ an, berichtete der BER. Auch Krakau wird seit diesem Monat neu von der irischen Fluggesellschaft angesteuert. Mit Azerbaijan Airlines geht es ab Ende Mai zudem nach Baku, Blue Bird bringt Reisende nach Heraklion und Israir fliegt nach Tel Aviv. Und auch Richtung Türkei wird das Angebot deutlich aufgestockt. Ab Ende Mai fliegt Turkish Airlines die Städte Bodrum, Izmir und Samsun zweimal wöchentlich an. Einmal pro Woche steht Trabson auf dem Flugplan. Erstmalig wird laut BER der Airport Ordu-Giresun in der Provinz Ordu an der türkischen Schwarzmeerküste bedient, ebenfalls einmal wöchentlich.

Insgesamt steuern rund 60 Airlines den Flughafen BER an, der Flugplan umfasst etwa 150 Ziele. Damit, sagte Flughafensprecher Jan-Peter Haack, falle die reine Zahl der Destinationen und Fluggesellschaften in diesem Sommer etwas geringer aus als im Vorjahr. „Dies ist maßgeblich durch die Flugverbote aufgrund des Krieges in der Ukraine beeinflusst“, erklärte er, betonte aber: „Trotzdem werden die Reisemöglichkeiten in diesem Sommer das Angebot des vergangenen Jahres weit übersteigen.“ Grund: Die Fluglinien erhöhen die Frequenz der Verbindungen deutlich, die einzelnen Ziele sind ab dem BER also wesentlich öfter erreichbar. So fliegt die Lufthansa bis zu 14 Mal täglich nach Frankfurt und zwölf Mal täglich nach München. „Dementsprechend erwarten wir eine signifikante Steigerung der Fluggastzahlen gegenüber dem Vorjahr“, sagte Haack. Entsprechende Signale erhalte der BER auch von den Fluggesellschaften, die für diesen Sommer ebenfalls mit einem höheren Reiseaufkommen planen würden.

Der Osterreiseverkehr war dabei eine erneute Bewährungsprobe, erstmals waren während der Ferien mehr als 70.000 Reisende innerhalb eines Tages angekommen oder abgeflogen. Laut Flughafen-Chefin von Massenbach hat die Ferienzeit bewiesen, dass der BER „für einen ansteigenden Flugbetrieb gerüstet ist“. Wie sie bei einer Bilanz-Pressekonferenz in dieser Woche sagte, seien die Prozesse stabiler geworden; man habe das Ziel, dass die Abfertigung der Passagiere in weniger als 30 Minuten funktioniert. Empfohlen wird dennoch, zwei Stunden vor dem Abflug am BER zu sein.