Berliner Airport

Flughafen BER will zweite Start- und Landebahn öffnen

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Der Flughafen BER plant, am 1. Dezember seine zweite Start- und Landebahn in Betrieb zu nehmen.

Der Flughafen BER plant, am 1. Dezember seine zweite Start- und Landebahn in Betrieb zu nehmen.

Foto: pa

Mit Blick auf den Winter hat der BER entschieden, beide Pisten zu betreiben. Die Pandemie sorgt weiter für Kapazitätsbegrenzung.

Berlin/Schönefeld/Potsdam. Der Flughafen BER plant, seine zweite Start- und Landebahn zum 1. Dezember zu öffnen. Das sagte Flughafenchefin Aletta von Massenbach am Freitag im Landtag in Potsdam. Anfang Dezember vergangenen Jahres war der Airport, wegen der geringen Anzahl an Flügen in der Pandemie, zunächst dazu übergegangen, nur die Nordbahn zu nutzen, seit April gab es einen monatlichen Wechsel zwischen den Pisten. So sollten Kosten reduziert werden, zugleich benötigen die Feuerwehr wie auch der Vorfeldservice dadurch weniger Personal.

Wie eine Sprecherin der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) erklärte, laufe die Genehmigung für den Einbahnbetrieb ohnehin im Dezember aus. Weil man stabile Verkehrszahlen erwartet – derzeit sind es 40.000 bis 50.000 Passagiere pro Tag – und dazu der Winter mit möglichem Schnee und Frost bevorstehe, habe man sich entschieden, die zweite Piste wieder in Betrieb zu nehmen. Derzeit liefen die Vorbereitungen dafür, hieß es.

Flugzeug-Stau am Ende der Herbstferien am BER

Zuletzt hatte von Massenbach noch im Interview mit der Morgenpost gesagt, dass selbst im Oktober, als der bislang meiste Verkehr am BER herrschte, eine Landebahn ausreichend gewesen sei. Auch auf eine aktuelle Anfrage des FDP-Abgeordneten Sebastian Czaja hatte der Berliner Senat – mit Verweis auf Stellungnahmen der FBB – erklärt, „im Normalfall und insbesondere bei den zurzeit pandemiebedingt reduzierten Verkehrszahlen“ genüge die Kapazität einer Piste.

Zum Ende der Herbstferien war es kurzzeitig zu einem Stau von Flugzeugen gekommen, weil zu viele gleichzeitig starten oder landen sollten. Seither seien laut Deutscher Flugsicherung, außer nach der Evakuierung des Sicherheitsbereichs Anfang November, aber keine größeren Staus mehr aufgetreten.

Bis zu 5500 ankommende Passagiere am BER möglich

Unter normalen Umständen wird am gesamten BER – also bei Betrieb des Terminals 1 und 2 – im Schnitt mit 50 ankommenden Flugzeugen pro Stunde kalkuliert, wie aus der weiteren Antwort des Senats hervorgeht. Maximal könnten demnach in einer Stunde 5500 ankommende Passagiere bewältigt werden. Für die abfliegende Passagiere wird – ebenfalls beide Terminals zusammengerechnet – eine durchschnittliche Kapazität von 5570 Passagieren pro Stunde angenommen. Allerdings: Mit Blick auf die Pandemie und länger dauernde Prozesse reduziere sich diese im Schnitt um 20 bis 25 Prozent, heißt es. Grundsätzlich seien die Sicherheitskontrollen der Fluggäste, für die die Bundespolizei zuständig ist, für die Kapazität das entscheidende Element, erklärt der Senat weiter.

Bis Anfang Dezember wird laut Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) auch damit gerechnet, dass das auf Drängen der Berliner Grünen-Fraktion beauftragte externe Gutachten zur Finanzsituation endgültig vorliegt. Anfang 2022 solle darüber hinaus ein Monitoring zur Lage der FBB fertig werden, das auch zur Aktualisierung des Businessplans dienen soll.

Das Terminal 2, das coronabedingt geschlossen ist, soll planmäßig in den kommenden Osterferien öffnen, wenn auch der Winterflugplan wieder auf den Sommerflugplan umgestellt wird. Dafür müssen die Vorbereitungen rechtzeitig starten. „Auch wenn das Terminal 2 bereits baulich fertiggestellt ist, bedarf es noch einer Sicherheitsüberprüfung durch die Bundespolizei und der anschließenden Ausgrenzung des Luftsicherheitsbereichs“, heißt es in der Senatsantwort. Diese Vorbereitungen würden etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen.