Schönefeld. In den kommenden Jahren soll am BER ein neues Bürogebäude entstehen. Zur Eröffnung des BER will Germania in die Zentrale einziehen.

Die Berliner Fluggesellschaft Germania plant ihren Hauptsitz in die Nähe des neuen Hauptstadtflughafens BER zu verlegen. Eine Absichtserklärung über den Kauf eines Grundstücks sei zwischen der Airline und der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) bereits unterzeichnet worden, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag. Demnach solle der neue Hauptsitz des Unternehmens auf dem Grundstück „Am Seegraben“ entstehen. Die Fläche habe eine Größe von rund 16.400 Quadratmetern. Perspektivisch könnten an dem Standort auch noch weitere Gebäude errichtet werden, so die Flughafengesellschaft.

Das neue Germania-Bürogebäude solle in den kommenden Jahren dort entstehen. Im Zuge der Eröffnung des BER solle Germania dann in die neue Zentrale einziehen. Zuletzt hieß es, der neue Flughafen solle im Oktober 2020 seine Türen öffnen. Germania hat seinen Hauptsitz derzeit noch am Saatwinkler Damm in der Nähe des Flughafens Tegel. Für die Airline ist die Umgebung am BER aber nicht neu: Die Germania Technik Brandenburg GmbH (GTB) wartet bereits seit 2012 die Flotte der Gesellschaft am BER. Die grün-weißen Flugzeuge der Airline heben in diesem Jahr vom Flughafen Tegel zu 21 Destinationen und von Schönefeld zu 18 Zielen ab.

„Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung für den Erwerb eines Grundstücks vor Ort schaffen wir nun die Basis dafür, dass dort in den kommenden Jahren eine auf unsere Be­dürfnisse zugeschnittene neue Germania-Zentrale entstehen wird“, sagte Johannes Klinsmann, Mitglied der Geschäftsführung bei Germania. Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup erklärte, Germania gebe damit ein deutliches Bekenntnis zum Hauptstadtflughafen ab. „Wir bieten der Airline direkt am Standort des BER eine hervorragende infrastrukturelle Anbindung an die Hauptstadtregion“, so Lütke Daldrup.

Gemeinden legen Widerspruch gegen BER-Erweiterung ein

Unterdessen wollen die vom Fluglärm betroffenen Umlandgemeinden die BER-Erweiterung verhindern. Auf dem Flughafengelände soll ein zweites Terminal (T2) entstehen. Der Landrat von Dahme-Spreewald, Stephan Loge (SPD), hatte am Dienstag die Baugenehmigung übergeben. Sechs Millionen Passagiere sollen im Terminal pro Jahr abgefertigt werden. Ein weiterer Schritt, die BER-Kapazität zu erhöhen.

Die Schutzgemeinschaft will juristisch dagegen vorgehen. Sie hat Widerspruch gegen die Aussage der Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg eingelegt, wonach für den Masterplan zur Erhöhung der Kapazität des BER von 34 auf 58 Millionen Passagiere kein neues Planfeststellungsverfahren notwendig sei, und die Anwohner daher nicht mehr beteiligt werden. Wird der Widerspruch abgelehnt, wollen die Gemeinden klagen. Der SPD-Vize-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Jörg Stroedter, nennt dies absurd. „Das Flughafen-Gelände ist plangestellt“, betonte Stroedter.

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