BER-Desaster

Flughafengesellschaft fehlt Überblick über Probleme am BER

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Seit einem Jahr hat die Flughafengesellschaft einen neuen Technik-Chef. Doch er hat noch immer keinen vollständigen Überblick über die Probleme, wie Berlins Regierender Bürgermeister jetzt mitteilte.

Über die Probleme am neuen Hauptstadtairport BER in Schönefeld hat die Flughafengesellschaft als Bauherr noch immer keinen Überblick. Das räumte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen ein. Die Bestandaufnahme, bei der unter anderem ein Soll-Ist-Abgleich erfolgen soll, sei noch im Gange, teilte Wowereit dem Grünen-Abgeordneten Andreas Otto mit.

Die erst teilweise vorliegenden Ergebnisse würden derzeit durch Sachverständige ausgewertet, so dass noch keine abschließende Aussage etwa zur Übereinstimmung von Baugenehmigung und Ausführungsplanung mit dem tatsächlich vorhandenem Bauwerk getroffen werden könnte. Einen Gesamtfahrplan zur Inbetriebnahme des BER werde von der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) erst im Herbst vorgelegt.

Aus Sicht des Grünen-Abgeordneten Otto rächt es sich, dass vor einem Jahr alle technisch Verantwortlichen entlassen worden seien. Nachdem die ursprünglich für den 3. Juni 2012 geplante Eröffnung kurzfristig abgesagt werden musste, hatte die Flughafengesellschaft den damaligen Technik-Chef Manfred Körtgen entlassen, im Anschluss auch den Vertrag mit der Planungsgemeinschaft Berlin-Brandenburg International (pg bbi) gekündigt.

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Zum neuen Technik-Geschäftsführer für den BER wurde zum 1. August 2012 Horst Amann berufen. Der Baumanger, der zuvor für den Frankfurter Flughafen tätig war, versprach eine umfassende Bestandaufnahme bis Jahresende und verkündete kurz darauf eine BER-Eröffnung am 27. Oktober 2013. Ein Zeitplan, der inzwischen längt überholt ist.

Für Otto ist es enttäuschend, dass es noch immer keinen vollständigen Überblick über alle Probleme am BER gibt, zudem die Flughafengesellschaft personell sogar aufgerüstet habe. Laut Wowereit hat die FBB im technischen Bereich 107 Mitarbeiter – zumeist vorherige Leiharbeiter – neu eingestellt und keinen Mitarbeiter entlassen habe. Der Flughafen-Experte der Grünen forderte die politisch Verantwortlichen auf, endlich Klarheit zu schaffen. „Der Senat muss endlich einen belastbaren Fahrplan vorlegen. Und zwar vor der Bundestagswahl und nicht irgendwann im Herbst“, sagte er. Jeder Monat Bauverzug am BER koste viele Millionen, die Berlin wahrlich besser verwenden könnte.

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