Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter zeigt sich bei der Baustellenbesichtigung skeptisch, dass der BER-Termin gehalten werden kann.
Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), ist noch nicht überzeugt, dass der neue Eröffnungstermin für den künftigen Hauptstadtflughafen BER im Oktober 2013 sicher ist.
Das werde man erst im November oder Dezember sehen, sagte Hofreiter am Mittwochabend nach einer Baustellenbesichtigung mit dem Ausschuss in Schönefeld. Es gebe keine zeitlichen Puffer und die Probleme mit der Brandschutzanlage und den unter Zeitdruck chaotisch verlegten Kabeln seien groß. Zudem brauche der Flughafen eine fünfmonatige Testphase, so dass der Bau im Frühjahr abgeschlossen sein müsste.
Der neue Technik-Chef der Flughafengesellschaft, Horst Amann, meinte zu den technischen Schwierigkeiten, er sei guten Mutes. Es gebe keine unlösbaren Problemen, aber nötig seien viel Fleiß sowie Zeit. Das Projekt sei in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen. „Und endgültig schief gegangen ist dann alles, als es den Druck gab, die Eröffnung am 3. Juni unbedingt zu halten.“
Amann erklärte, Kabelschächte müssten wieder geöffnet werden, um einen Überblick zu bekommen und vieles neu zu sortieren. Gleichzeitig laufe die Programmierung der Brandschutzanlage weiter.
Grüne und FDP fordern erneut personelle Konsequenzen
Verkehrsexperten der Grünen und der FDP forderten erneut personelle Konsequenzen. Das müsse auch den Aufsichtsratschef und Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) betreffen, sagte die Abgeordnete Lisa Paus (Grüne).
Von den zusätzlichen 1,2 Milliarden Euro Kosten soll der Bund entsprechend seinem Anteil 312 Millionen Euro (26 Prozent) bezahlen. Die übrigen 888 Millionen müssen Berlin und Brandenburg aufbringen.
dpa/bee