Berliner Morgenpost: Wann haben Sie mit dem Bergsteigen begonnen?
Hans Kammerlander: Ich bin ja in einem Berggebiet geboren und war immer in den Bergen unterwegs. So richtig los ging es, als ich mit acht Jahren zwei Touristen auf unseren Hausberg hinterhergestiegen bin. Danach hat sich das Jahr für Jahr gesteigert. Irgendwann hatte ich das Vertrauen, das ganz intensiv betreiben zu können und das Hobby zum Beruf zu machen. Ich bin Bergführer und Skilehrer geworden. In der Übergangszeit im Frühjahr und Herbst hatte ich Zeit, mich weiterzubilden für die ganz großen Touren, die später kamen.
Ist das ein Traumberuf?
Ja. Aber natürlich gibt es auch Schattenseiten. Mir war immer klar: Wenn du in diesen alpinen Wettlauf einsteigst, lebst du mit einem sehr hohen Restrisiko. Ich habe einige meiner engsten Freunde am Berg verloren.
Was ist wichtig, wenn man Bergsteigen zum Beruf machen will?
Man muss den Weg Stufe für Stufe gehen. Den Körper trainieren. Erfahrungen sammeln, die Routine ist ganz, ganz entscheidend. Sehr wertvoll ist, wenn man die Möglichkeit hat, mit einem erfahrenen Bergsteiger unterwegs zu sein. Das kann einen unwahrscheinlich weiterbringen. Sich nur auf das Bergsteigen auszurichten ist ein Risiko: Mit dem professionellen Bergsteigen kann es bei einer Verletzung schnell vorbei sein. Eine Ausbildung sollte man deshalb in jedem Fall machen.