Die 17 und 13 Jahre alten Jungen stehen im Verdacht, eine 23-Jährige in Hamburg missbraucht zu haben. Gegen den 17-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen - er war im Sommer aus der Haasenburg geflohen.

Neue Vorwürfe im Zusammenhang mit den umstrittenen Haasenburg-Heimen: Gegen zwei ehemalige Insassen ermittelt jetzt die Justiz in Hamburg. Die 17 und 13 Jahre alten Jungen stehen im dringenden Verdacht, bereits am 3. November in einer Kleingartenanlage in der Hansestadt eine 23-jährige Frau sexuell missbraucht zu haben. Fünf Tage später wurden die beiden von der Polizei aufgegriffen. Nach Angaben einer Justizsprecherin wurde gegen den 17-Jährigen inzwischen Haftbefehl erlassen. Nach Behördenangaben ist der Jugendliche bereits wegen zahlreicher Delikte polizeibekannt. Der 13-Jährige gilt juristisch als Kind und ist noch nicht strafmündig. Der Vorfall wurde am Freitag bekannt.

Bei dem 17-Jährigen handelt es sich um einen der drei Jugendlichen, die im Sommer dieses Jahres aus einem Haasenburg-Heim in Brandenburg geflohen waren und dadurch den Skandal um die Einrichtung ins Rollen gebracht hatten. Bei Befragungen von Polizei und Sozialbehörden gaben die Jugendlichen seinerzeit an, sie seien vor ständigen Misshandlungen aus dem Heim geflüchtet. Der 13-Jährige, ebenfalls ein ehemaliger Heiminsasse, hatte in den vergangenen Wochen ganz regulär einen Urlaub bei seiner Mutter in Hamburg verbracht.

Der 13-Jährige hätte in die Haasenburg zurückkehren sollen

Eigentlich hätte er Anfang November in die Einrichtung zurückkehren sollen. Das wurde von der Hamburger Sozialbehörde allerdings gestoppt, nachdem die brandenburgische Sozialministerin Martina Münch (SPD) wegen der zahlreichen Vorwürfe gegen den Träger der Einrichtung die Schließung aller Haasenburg-Heime angekündigt hatte. Der 13-Jährige wurde daraufhin in einer Einrichtung des Kinder- und Jugendnotdienstes untergebracht.

Bereits am Donnerstag waren Vorwürfe einer 17-Jährigen aus Thüringen bekannt geworden, sie sei im Haasenburg-Heim in Neuendorf am See (Dahme-Spreewald) misshandelt worden. Eine Untersuchung des Sozialministeriums hat nach Angaben eines Sprechers bislang keine Erkenntnisse gebracht. Noch habe man nicht mit dem Mädchen und seiner Mutter sprechen können, sagte der Sprecher.