Woidke, Ness, Holzschuher

Platzecks Rücktritt – die Nachfolger in Brandenburgs SPD

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Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) will seinen Rücktritt erklären. Als Nachfolger wird er wohl Innenminister Dietmar Woidke vorschlagen. Damit beginnt eine Postenrotation in der Brandenburger SPD.

Dietmar Woidke, noch Innenminister – wahrscheinlich der künftige Ministerpräsident

Dietmar Woidke (51) ist seit 19 Jahren ohne Unterbrechung im Landtag.

Woidke stammt aus Naundorf bei Forst an der deutsch-polnischen Grenze. Der Familienvater hat an der Humboldt-Universität in Berlin Landwirtschaft, Tierproduktion und Ernährungsphysiologie studiert. 1990 wurde er Leiter der wissenschaftlichen Abteilung eines Futtermittel-Unternehmens und arbeitete einige Jahre in Bayern. 1993 trat er in die SPD ein.

Er war agrarpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. 2004 wurde er dann für fünf Jahre Minister für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz.

Bei der Bildung der rot-roten Regierung im Herbst 2009 war Woidke Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion – auch, weil er im Gegensatz zu etlichen Parteigenossen keine Berührungsängste gegenüber dem lange ungeliebten neuen Partner hatte.

Klaus Ness, SPD-Generalsekretär in Brandenburg – der mögliche künftige Fraktionschef

Klaus Ness (51) gilt als Stratege und Mitgestalter der SPD-Wahlerfolge in Brandenburg. Er wurde 1962 in Peine (Niedersachsen) geboren.

Der gelernte Diplom-Pädagoge trat mit 15 Jahren den Sozialdemokraten bei. Von 1994 bis 2005 war er Landesgeschäftsführer der märkischen SPD.

Als Ministerpräsident Matthias Platzeck für wenige Monate SPD-Bundesvorsitzender war, begleitete ihn Ness 2005 ins Berliner Willy-Brandt-Haus als Abteilungsleiter.

2006 übernahm er den neu geschaffenen Posten des Generalsekretärs in der brandenburgischen SPD.

Der 51-Jährige ist verheiratet und setzt sich in seinem Wahlkreis Dahme-Spreewald II/Oder Spree I persönlich im Kampf gegen Rechtsextremismus ein.

Ralf Holschuher, SPD-Fraktionschef in Brandenburg – demnächst wohl Innenminister

Ralf Holzschuher wurde 1963 in Berlin-Grunewald. Er ist seit 1993 SPD-Mitglied und zog 2004 erstmals in den Landtag ein. Fünf Jahre später verteidigte Holzschuher sein Direktmandat. Der Anwalt ist auch Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung von Brandenburg/Havel und des örtlichen SPD-Unterbezirks.

Im September 2010 hatte er Dietmar Woidkes Nachfolge als Fraktionschef der SPD im brandenburgischen Landtag angetreten. Damals wurde Woidke Nachfolger von Rainer Speer als Innenminister.

Dabei gilt der Vater zweier kleiner Kinder, der sich selbst als ausgesprochener Familienmensch bezeichnet, ist bekannt für scharf geführte Debatten, aber auch für seine zumeist gute Laune.

( dpa/sh )