Nach Schlaganfall

Regierungschef Platzeck hat „verdammt viel Glück gehabt“

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Foto: Hendrik Schmidt / dpa

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck war vor gut einer Woche mit Kreislaufproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Doch es handelte sich offenbar um einen leichten Schlaganfall.

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat einen leichten Schlaganfall erlitten. Das sagte der 59-Jährige der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. Er war Anfang vergangener Woche mit Kreislaufproblemen ins Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum gekommen. Ursache dafür sei der Schlaganfall gewesen. Sowohl sein Sehvermögen als auch das Laufen waren Platzeck zufolge eingeschränkt. Dank exzellenter medizinischer Betreuung habe er nach nur drei, vier Tagen fast wieder seinen normalen Zustand erreicht.

„Die Gesichtsfeldeinschränkungen sind weg. Ich kann wieder gut laufen, habe aber noch einen leichten Linksdrall. Sonst ist alles ganz gut“, zitiert die Zeitung den Regierungschef. „Ich hatte wohl einen Schutzengel.“ Platzeck bleibt bei seiner Absicht, am kommenden Donnerstag seine Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen. Er begründete dies damit, noch einige Dinge erledigen zu müssen.

Dazu zählten die Folgen des Hochwassers und die Jahrestagung der deutsch-russischen Freundschaftsgruppe des Bundesrates, deren Vorsitzender der Ministerpräsident ist. Außerdem wolle er das neue Cargo-Center auf dem neuen Hauptstadtflughafen in Schönefeld in Betrieb nehmen. Danach soll es in den Urlaub gehen, den der SPD-Politiker zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nutzen will.

Keine eindeutige Erklärung für Schlaganfall

Auf die Frage, ob er als Konsequenz seiner Erkrankung künftig kürzertreten und einige Posten abgeben wolle, antwortete Platzeck: „Ich will wieder einhundertprozentig fit werden.“ Für den Schlaganfall gebe es keine eindeutige Erklärung. „So etwas kommt meist, wenn man nicht damit rechnet.“ Er laufe regelmäßig, ernähre sich gesund und sei nicht dickleibig. „Aber klar, die letzten Monate waren sehr dicht. Es kam vieles zusammen und übereinander.“

Seine Partei rechnet damit, dass der SPD-Landeschef seine Aufgaben wieder ganz wahrnehmen kann. „Offensichtlich hat er verdammt viel Glück gehabt“, sagte der SPD-Generalsekretär Klaus Ness am Dienstag. Er habe keine Zweifel, dass der Regierungschef seine Aufgaben in Zukunft wieder voll wahrnehmen wird. Platzeck habe dazu eine Entscheidung getroffen, wenn er an diesem Donnerstag die Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wolle.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Dieter Dombrowski, sagte in einer ersten Reaktion: „Ich wünsche Herrn Platzeck vollständige Genesung. Nichts ist so wichtig wie die Gesundheit.“ Er habe dem Ministerpräsidenten Genesungswünsche geschickt.

Regierungssprecher Thomas Braune wollte sich nicht näher zu der Erkrankung äußern und verwies lediglich auf das Zeitungsinterview. Im Jahr 2006 hatte Platzeck nach zwei Hörstürzen den SPD-Bundesvorsitz abgegeben.

( dpa/alu )