Saskia Ludwig bleibt für die nächsten zwei Jahre Vorsitzende der brandenburgischen CDU. Auf dem Landesparteitag am Samstag in Potsdam erhielt die 43-Jährige 155 von 216 Stimmen, das sind 71 Prozent. 63 Delegierte votierten mit Nein, fünf enthielten sich. Ludwig hatte keine Gegenkandidaten. Ludwig führt die Union seit gut einem Jahr. In ihrer Rede vor den knapp 230 Delegierten griff sie die rot-rote Landesregierung scharf an und warf ihr Filz und Vetternwirtschaft vor. Nur mit einem klaren Kurs und Gegenentwurf zur Koalitionspolitik habe die Union eine Chance, stärkste Kraft zu werden und an die Regierung zu kommen.
Parteivorsitzende der Brandenburger CDU greift erneut Rot-Rot an
Brandenburgs CDU-Landesvorsitzende Saskia Ludwig will an ihrem harten Oppositionskurs festhalten. „Die Richtung stimmt“, sagte Ludwig am Samstag auf einem Parteitag in Potsdam. Die politische Konkurrenz komme schon ins Schwitzen, doch die CDU werde ihr noch mehr einheizen.
Ludwig verwies auf jüngste Erfolge der CDU bei Landräte- und Bürgermeisterwahlen. Die rot-rote Koalition unter Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sei ein Auslaufmodell. Die CDU Brandenburg sei kein Mehrheitsbeschaffer. Oberste Priorität habe vielmehr das Ziel, stärkste Kraft im Land zu werden.
Die Partei- und Fraktionschefin ging damit auf parteiinterne Kritiker ein, nach deren Ansicht sich die CDU mit der Fundamentalopposition gegen Rot-Rot die Option auf eine erneute Regierungsbeteiligung verspielt.
Knapp anderthalb Jahre nach ihrer ersten Wahl hat sich Ludwig damit zur Wiederwahl stellen. Gegen ihren Willen wollte die Oberbürgermeisterin und CDU-Kreischefin von Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann, für einen der vier Stellvertreterposten kandidieren.
Ludwig bietet Tiemann Leitung einer Kommission an
Tiemann ist eine derjenigen, die den von Ludwig eingeschlagenen fundamentalen Oppositionskurs gegen die rot-rote Regierung für falsch halten. Sie will der CDU mit einem gemäßigteren Auftreten wieder eine Regierungsoption geben. Deshalb galten die Vorstandswahlen auch als Kursbestimmung für die CDU.
Ludwig erneuerte in ihrer Parteitagsrede ihre Personalvorschläge für den engeren Parteivorstand, Tiemann war nicht darunter. In Richtung der Gegenkandidatin sagte Ludwig aber: „Liebe Dietlind Tiemann, wir brauchen dich genauso.“ Tiemann solle die Leitung eines CDU-Gremiums übernehmen, das die Enquete-Kommission des Landtags zur Kommunalstrukturreform begleiten solle.
In ihrer Rede warf Ludwig zugleich Rot-Rot Filz- und Vetternwirtschaft vor. Die Linke sei auf einem „Selbstfindungstrip“ und brauche einen neuen Landeschef, die SPD mache einen ausgebrannten Eindruck. Ludwig erinnerte an die Affären, seit Rot-Rot gebildet wurde. Als Beispiele nannte sie neue Stasi-Fälle und unter Wert verkaufte Immobilien. Die CDU werde weiter Druck machen und für Transparenz sorgen. „Nur für ein paar Ministerposten werden wir nicht aufhören, den Finger in die Wunde zu legen.“