Berlin. Der Supermarkt in Haselhorst soll den Bewohnern der Waterkant zugute kommen. Warum das für die Gegend so wichtig ist.
Selten wird für die Eröffnung einer neuen Rewe-Filiale so viel Aufwand betrieben wie am Mittwoch im Spandauer Ortsteil Haselhorst. Nicht nur, dass das Programm einen Stelzenläufer als Moderator, ein Maskottchen im übergroßen Biberkostüm, Florida Eis und jede Menge Sekt umfasste. Nein, auch Gewobag-Vorständin Snezana Michaelis war extra für den freudigen Anlass aus Mitte in ihr Vorzeige-Neubaugebiet Waterkant direkt an der Havel gekommen. Spandaus BVV-Vorsteherin Ina Bittroff (SPD), Bezirksbaustadtrat Thorsten Schatz (CDU) und Bezirksschulstadtrat Frank Bewig (CDU) gaben sich ebenso die Ehre, dem Start des Supermarkts von Filialleiter Dominik Zupp an der Ecke Daumstraße/ Rhenaniastraße beizuwohnen.
Nach einem Rundgang durch den neuen Lebensmittelmarkt mit seinen Frischetheken, seiner Salatbar und seinem in der Umgebung einzigartigen Abholservice, gab es jede Menge nette Worte. „Ich freue mich, dass mit dem Rewe-Markt der zentrale Nahversorger in der Waterkant Berlin Einzug hält“, sagte Snezana Michaelis. Im Herzen des Quartiers gelegen, werde er für alle Bewohnerinnen und Bewohner fußläufig zu erreichen sein. „Da die Bauflächen in Berlin knapp sind, war die optimale Grundstücksnutzung zentrale Planungsaufgabe“, so Michaelis weiter über das hybride, frisch fertig gestellte Gebäude. Auf dem Dach des Marktes werde nun geparkt, darunter in knapp 96 Wohnungen gewohnt.
Neuer Rewe soll als zentraler Versorger das Quartier Waterkant mitentwickeln

Hinter dem Festakt steckt dabei mehr als es auf den ersten Blick scheint. Zuvor hatten sich die Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Quartiers in Haselhorst wie auch im benachbarten Hakenfelde nämlich immer wieder über mangelnde Infrastruktur vor Ort bei gleichzeitig reger Bautätigkeit beschwert. Sei diese mangelnde Infrastruktur nun verkehrlicher, sozialer, kultureller oder eben auch gastronomischer Natur. Die Angst vor einer bloßen „Schlafstadt“ und das auf Jahre hinaus machte die Runde. Die zentrale Wichtigkeit von Zupps Rewe-Filiale für das gesamte Gebiet und seine weitere Entwicklung wurde denn am Mittwoch auch immer wieder betont. „Ein Quartier entsteht nicht nur durch Wohnungen“, so Michaelis, „es entsteht erst, wenn man auch die Dinge des täglichen Bedarfs in ihm erledigen kann.“
Eine Aufgabe, die der 29-jährige Filialleiter Zupp, der im benachbarten Tegel aufgewachsen ist, gerne annimmt. „Ich finde es spannend, dass wir hier alle neu sind, also nicht nur wir mit unserem Rewe-Markt, sondern auch unsere Nachbarinnen und Nachbarn“, sagte er sichtlich ergriffen. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Anwohnenden die Waterkant Berlin zu einem lebendigen Kiez zu entwickeln.“ Zupp plant unter anderem Kita- und Spielplatzpatenschaften, auch die Quartiersarbeit von Gewobag und WBM will er mit seinen 50 Mitarbeitenden unterstützen. Außerdem will sich der Jungunternehmer für das an den Markt angrenzende Biberreservat einsetzen.
Auch ein Gymnasium ist an der Waterkant geplant

„Sie haben sich ein tolles, spannendes Quartier für ihre Arbeit ausgesucht“, sagte Baustadtrat Schatz an Zupp gewandt. „Wir brauchen Sie hier und wir sind froh, dass Sie endlich da sind!“. Bis 2026 bauen die kommunalen Wohnungsgesellschaften Gewobag und WBM im gemeinsamen Projekt Waterkant Berlin in Haselhorst rund 2500 Mietwohnungen für 4000 Menschen. Etwa 1500 Wohneinheiten sind bereits fertiggestellt.
Teil des Areals ist auch ein Havel-Hochhaus und die denkmalgeschützte Pulverfabrik Spandau. Die Waterkant gilt als eines der größten Wohnbauprojekte in der Hauptstadt. Noch in diesem Jahr soll mit den Bauarbeiten auf den schräg gegenüber des Rewe-Marktes gelegenen, noch brach liegenden Grundstücken begonnen werden. Perspektivisch ist auch ein Gymnasium geplant. „Dann werden mit Sicherheit viele Schülerinnen und Schüler zu ihrer Kundschaft zählen“, prophezeite Stadtrat Frank Bewig gut gelaunt.