Berlin. Er mag noch Zukunftsmusik sein, doch schon jetzt können sich die Menschen davon überzeugen, wie der zukünftige Eingangsbereich der Siemensstadt Square einmal aussehen soll. Bestehend aus dem Platz am S-Bahnhof, dem Vorplatz zum Siemens-Atriumgebäude und dem Areal am Rohrdamm soll von hier aus spätestes bis 2035 ein Boulevard in den neuen 600-Millionen-Euro-Stadtteil führen und als einladendes Entrée des Quartiers dienen. An dieser Stelle soll zudem der öffentliche Info-Pavillon gebaut werden, der über die Entstehungsphase der Siemensstadt Square hinaus Bestand haben wird.
Einstimmig hat sich das Preisgericht des freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs nun für den Entwurf des Landschaftsplanungsbüros Greenbox aus Köln als Gestaltungs-Sieger dieses Areals entschieden. In der Jury waren neben renommierten Fachpreisrichtern auch Vertreter von Siemens sowie der Spandauer Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) vertreten. Der Wettbewerb war von Siemens unter Beteiligung des Landes Berlin unter sechs namhaften Landschaftsplanungsbüro ausgelobt worden. Der Konzern plant, alle eingereichten Arbeiten ab Mitte Februar öffentlich im Siemens-Verwaltungsgebäude am Rohrdamm 85 für Besucherinnen und Besucher auszustellen.
Siemens: Entwurf besticht durch geringen Versiegelungsgrad
„Der erste Preis gibt richtig gute Antworten auf die hochkomplexen Fragen des ersten Freiraumwettbewerbs in der Siemensstadt Square“, sagt Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt. „Dem Entwurf des Büros Greenbox gelingt eine feine Ausdifferenzierung unterschiedlich programmierter Räume, die nicht nur mit hoher Aufenthaltsqualität überzeugen, sondern auch auf die Anforderungen des Klimawandels reagieren und sich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzen.“
Ähnlich sieht das auch Stefan Kögl, der General Manager der geplanten Siemensstadt Square. Der Entwurf sei in der Struktur klar gegliedert und biete seinen zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern eine abwechslungsreiche Vielfalt an unterschiedlichen barrierefreien Raumqualitäten. Außerdem schaffe er eine selbstverständliche Verknüpfung mit der Nachbarschaft. „Die Menschen werden sich hier wohl fühlen“, glaubt Kögl. „Es wird zudem eine hohe Klima-Resilienz erzeugt mit einem geringen Versiegelungsgrad, ausgewogener Pflanzenwahl und einem durchdachten Regenwassermanagement.“
S-Bahnhof Siemensstadt soll 2029 wieder in Betrieb gehen
Das über 20.000 Quadratmeter große Wettbewerbsgebiet liegt am derzeit stillliegenden S-Bahnhof Siemensstadt zwischen Rohrdamm, Siemensbahn und dem sich in Planung befindlichen neuen Stadtquartier der Siemensstadt Square. Die teilnehmenden Büros waren aufgefordert, den Eingangsplatz als hochwertigen Auftakt einer ganzen Platzfolge im zukünftigen Quartier zu gestalten und dabei einen harmonischen Übergang zum bestehenden öffentlichen Raum zu schaffen.
Neben dem Anspruch an eine hohe Aufenthaltsqualität für die künftigen Nutzerinnen und Nutzer mussten verkehrliche Aspekte und Anforderungen einer klimaresilienten und barrierefreien Gestaltung zusammengeführt werden. Auch die Ergebnisse der umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung waren bei der Bearbeitung des Wettbewerbs zu berücksichtigen.
Bis die Besucherinnen und Besucher der Siemensstadt Square hier aussteigen können, wird es allerdings noch etwas dauern. Erst 2029 sollen die Züge der bis dahin reaktivierten Siemensbahn wieder in der Spandauer Siemensstadt halten.
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