Berlin. In Prenzlauer Berg zerhacken Unbekannte reihenweise Bäume. Diese Orte sind aktuell betroffen und so hoch wird der Schaden beziffert.
Ein grotesker Trend in Sachen Vandalismus greift weiter um sich: Unbekannte haben in Prenzlauer Berg abermals Bäume abgehackt. Bislang starben auf diese Weise in dieser Woche 19 Gehölze ab – allesamt frisch gepflanzt und wegen des geringen Stamm-Durchmessers ein leichtes Ziel. Zunächst hatte Stadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) Anfang der Woche den Verlust von 15 Bäumen im Anton-Saefkow-Park und an der Diesterwegstraße in Prenzlauer Berg gemeldet.
Nun berichtet sie einen weiteren Fall. „Mit großem Entsetzen und Bedauern habe ich davon erfahren, dass weitere vier Bäume von Unbekannten beschädigt wurden. Davon betroffen sind ein Maulbeerbaum und zwei Linden im Anton-Saefkow-Park sowie ein Baum auf dem Fröbelplatz, gibt die Stadträtin bekannt. Durch die Baum-Attacken sei bislang ein Schaden von etwa 60.000 Euro entstanden.
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Dieser Rückschlag trifft das Bezirksamt Pankow besonders empfindlich, zumal es derzeit schwer fällt, unvermeidliche Baumfällungen, etwa bei Bauarbeiten, durch Neupflanzungen auszugleichen. Immer wieder fordern vor allem Bürger in Prenzlauer Berg eine Aufforstung ein – und unterstützen entsprechende Vorhaben auch mit Spenden. Etwa über die Stadtbaumkampagne des Senats.
Bäume als Ziel der Zerstörungswut: Pankow erstattet Anzeige
Baumpflanzungen sind für das neue Jamaika-Bündnis in der Bezirksverordnetenversammlung so wichtig, dass man sogar ein Programm für vier neue Mini-Wälder vereinbart hat. Offensichtlich hat man aber nun ein Problem mit Einbußen von Bäumen aus Lust an der Zerstörung. Pikante Tatsache: Alle Baum-Attacken ereigneten sich in nächster Nähe zum Sitz des Bezirksamts an der Fröbelstraße in Prenzlauer Berg, wo auch das Ordnungsamt seinen Sitz hat. Nirgends in Pankow ist die Chance, beim Baumfällen von Streifen ertappt zu werden, so groß.
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Im Anton-Saefkow Park schmerzt der Kahlschlag durch „Baum-Frevel“ noch aus einem anderen Grund. Hier musste das Bezirksamt im Frühling reihenweise Ahorne notfällen, weil sie von der auch für Menschen giftigen Rußrindenkrankheit befallen waren. Stadträtin Anders-Granitzki hat alle Vorfälle bei der Polizei angezeigt und schreibt: „Das Ausmaß der Zerstörung nimmt weiter zu und meine Fassungslosigkeit ist unbeschreiblich.“
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