Berlin. Im Erdgeschoss einkaufen, in den oberen Stockwerken wohnen – Supermärkte mit aufgestockten Wohnetagen sollen dabei helfen, den heißen Mietmarkt im Berliner Stadtzentrum zu entspannen. Wo Prenzlauer Berg an den Bezirk Mitt grenzt, zeigt sich jetzt allerdings beim neuesten Projekt des Immobilienentwicklers Trei: Angebote für Mieten erreichen ein Preisniveau, das man bis vor wenigen Jahren noch aus München kannte. Selbst Einraumwohnungen im neuen Wohnensemble „Heimelig“ an der Fürstenberger Straße schlagen mit Kaltmieten von 705 Euro für knapp 30 Quadratmeter zu Buche. Das ergibt eine Nettokaltmiete von 23,5 Euro pro Quadratmeter.
Trotz solcher Kosten gilt: Dieses Konzept eröffnet für Mitte und Prenzlauer Berg die Chance für den Bezug neuwertiger Mietwohnungen auf einem Segment, das ansonsten Apartments als Eigentum und Kapitalanlage dominieren. Frischestes Beispiel: Im „Heimelig“-Wohnblock südlich des Mauerparks startet Trei Real Estate jetzt mit der Vermietung von 117 neuen Wohnungen in einem Block um den Edeka-Markt im Sockel.
An der Fürstenberger Straße wird damit das zweite von drei Projekten mit so genannten Supermarkt-Wohnungen dieses Investors bezugsfertig. Zuvor hatte Trei 2021 den neuen Komplex „Port-o-Prenz“ mit 240 Wohnungen und einem Rewe-Markt anstelle der alten DDR-Kaufhalle an der Pappelallee errichtet. Ein letztes Vorhaben der Trilogie in Prenzlauer Berg an der Winsstraße mit 187 Wohneinheiten befindet sich weiterhin in Arbeit.
13 E-Ladesäulen: Investor Trei erschließt Klientel aus Prenzlauer Berg
Zunächst einmal können sich Mieter für das Projekt „Heimelig“ über eine eigene Internetseite für Wohnungen in allen Größenordnungen bewerben. Angefangen mit Einraumwohnungen von 29 bis 42 Quadratmetern Größe bis hin zu Vier-Zimmer-Unterkünften mit bis zu 104 Quadratmetern reicht das Spektrum. Ebenfalls Teil des Projekts: Eine Tiefgarage mit 25 Stellplätzen - davon sind 13 mit einer E-Ladesäule ausgestattet. Ein Fingerzeig auf eine technikaffine, grüne Klientel aus Prenzlauer Berg.
So fand anstelle des früheren Supermarkts an exakt der gleichen Stelle ein ausgewachsenes Wohnhaus mit typischer Prenzlauer Berger Blockhöhe Platz, bei dem die Nahversorgung im zugehörigen Laden nur noch eine Facette bleibt. „Die Grundstücksfläche war mit dem alten Edeka-Markt längst nicht optimal ausgenutzt. Wo jetzt ein Neubau mit sechs Obergeschossen steht, war die alte Supermarktimmobilie nur eingeschossig. Gerade in begehrten innerstädtischen Lagen wie an der Fürstenberger Straße sollte dieses Flächenpotenzial genutzt werden, um dem Wohnungs- und Grundstücksmangel entgegenzuwirken“, erklärt Pepijn Morshuis, der Chef von Trei zum Konzept.
Wie bei fast allen Bauvorhaben mit Supermarkt-Wohnungen entstand ein kompletter Neubau anstelle des bisherigen, flachen Geschäfts - ein Aufsetzen von Wohnetagen auf alte Märkte scheitert, wie auch andere Beispiele in Pankow zeigen, aus Gründen der Statik.
„Heimelig“ in Mitte und Prenzlauer Berg: Dreiraumwohnung für 1500 Euro nettokalt
Wer im „Heimelig“-Gebäudeensemble Schnäppchen-Preise erwartet, muss seine Erwartungen - wie im Beispiel eingangs erwähnt - nach oben korrigieren. Für eine Dreiraumwohnung mit 66 Quadratmetern und Loggia sollen etwa 1500 Euro pro Monat fällig werden, zuzüglich 265 Euro Nebenkosten. Hier liegt die Nettokaltmiete bei über 22 Euro pro Quadratmeter. Nicht ungewöhnlich in Prenzlauer Berg, wo seit dem Wegfall des Mietendeckels auch Altbauten solche Preise erzielen.
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Trotz solcher Kosten dürfte bei der Vermietung Schnelligkeit gefragt sein – denn Neubauwohnungen zur Miete in Prenzlauer Berg sind in diesem Sommer rar gesät. Ein erster Besichtigungstermin für eine Musterwohnung im „Heimelig“ soll am Donnerstag, 21. Juli, um 15 Uhr stattfinden.
Wohnungsbesichtigung: Service für Familien mit Kinderwägen
Weil der Komplex noch nicht ganz fertig gestellt ist, können Interessenten mit Kinderwagen keinen barrierefreien Zugang erwarten. Der Investor will trotzdem versuchen, Eltern mit Kindern einen Zugang zu ermöglichen und bittet in diesen Situationen um eine telefonische Meldung unter (30)24 047 69 80.
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