Anwohneranhörung

„Horrorkaraoke“ - Nachbarn des Mauerparks äußern Unmut

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Christine Eichelmann
Karaoke im Mauerpark: Anwohner ärgern sich über den Lärm und bezeichnen die Show als „Horrorkaraoke“.

Karaoke im Mauerpark: Anwohner ärgern sich über den Lärm und bezeichnen die Show als „Horrorkaraoke“.

Foto: Eventpress Stauffenberg / picture-alliance / Eventpress St

Rund 30 Interessierte waren am Mittwochabend bei der Bürgerveranstaltung in Pankow, um über den Lärm im Mauerpark zu sprechen.

Berlin. Bei einer Anwohneranhörung des Bezirksamtes Pankow haben Nachbarn des Mauerparks ihrem Unmut über Lärmbelastung durch das längst über Berlins Grenzen hinaus bekannte Karaoke Luft gemacht. Rund 30 Interessierte waren der Einladung zu der Bürgerveranstaltung am Mittwochabend gefolgt und kritisierten deutlich die emissionsschutztechnische Beurteilung der Schallwirkung durch die Behörden.

Diese hatten eine akustische Belastung durch die Karaoke und deren Publikum im Amphitheater des Mauerparks von 60 Dezibel ermittelt. Damit bestünden von immissionsschutzrechtlicher Seite keine Einwände, hieß es.

Kompromisse zwischen Parknutzern und Anwohnern

Der Streit um den stetig gewachsenen Besucherandrang in der Grünanlage und die große Zahl an Musikdarbietungen und Veranstaltungen währt bereits seit etlichen Monaten. An einem runden Tisch sollen Kompromisse zwischen Parknutzern und Anwohnern gefunden werden.

Karaoke im Mauerpark soll für drei Jahre genehmigt werden

Außerdem sucht das Bezirksamt nach dem rechten Maß für besonders in der Kritik stehende Aktionen wie die Karaoke. Mitte nächster Woche muss deren Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein. Derzeit sind Karaoke-Termine an 26 Sonntagen zwischen dem 14. April und dem 20. Oktober für jeweils vier Stunden angedacht.

Erholung woanders finden

Als „Terrortage“ bezeichnete eine Anwohnerin die Sommersonntage. Andere sprachen von „Horrorkaraoke“ und beklagten, sie müssten jeden Sonntag, sobald das Wetter schön werde, ihren Stadtteil verlassen, um etwas Erholung zu finden. „26 Sonntage sind zu viel“, sagte ein betroffener Pankower. Das Problem sei, so beschrieb es ein anderer Nachbar, dass das Karaoke weitere Musiker anziehe. Die Lärmbelastung gehe weit übet die genehmigte Veranstaltung hinaus.

Das Umwelt- und Naturschutzamt sagte zu, die Einwände der Nachbarn bei der anstehenden Genehmigung zu bedenken. Ohnehin seien die Auflagen für die Veranstalter bereits verschärft worden.

Karaoke im Mauerpark: Bezirksverwaltung überprüft Verbot

Völlig verbieten wollte unter den Anwesenden niemand das Karaoke. Auch Befürworter fand der Besuchermagnet unter den Anwesenden: „Der Mauerpark ist Kulturgut, und wir freuen uns jeden Sonntag über die Karaoke“, so einer der Nachbarn.