Berlin. Die Wohnungsbaugesellschaft Degewo baut in Neukölln neue Wohnungen. Die Anwohner dürfen über die Gestaltung mitentscheiden.

Die Gropiusstadt in Neukölln wächst weiter. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo baut ab Ende des Jahres zwei neue Hochhäuser am Theodor-Loos-Weg in der Gropiusstadt. Schon im Sommer 2021 sollen die beiden Häuser – das eine sieben Stockwerke hoch, das andere acht – fertig sein.

Insgesamt 83 Wohnungen mit ein bis sechs Zimmern sollen es sein. Ebenfalls stehen 46 barrierefreie Wohnungen im Portfolio für den Theodor-Loos-Weg. Die Hälfte der neuen Wohnungen wird mietpreisgebunden sein mit einer Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter.

Kinderspielplatz muss Neubauten weichen

Für die beiden Neubauten weichen muss ein Kinderspielplatz. Der soll allerdings rund um die neuen Häuser neu angelegt werden. Um den Anwohnern den Abschied von ihrem bekannten Spielplatz zu erleichtern, dürfen diese über die Neugestaltung mitentscheiden.

Gropiusstadt mit Hochhaus: Die von Walter Gropius entworfene Großwohnsiedlung entstanden zwischen 1962 und 1975.
Gropiusstadt mit Hochhaus: Die von Walter Gropius entworfene Großwohnsiedlung entstanden zwischen 1962 und 1975. © picture alliance / imageBROKER | Jürgen Henkelmann

Gewonnen hat die „Natur“-Variante. Das bedeutet: viel Holz und Metall. Zu den Spielgeräten zählen dann Wippen, Schaukeln, Rutschen und Tischtennisplatten. Außerdem sollen hölzerne Sitz- und Liegebänke den Eltern den Spielplatzbesuch verschönern.

Anwohner beschweren sich über Baulärm

Doch nicht alle Anwohner sind begeistert, dass am Theodor-Loos-Weg gebaut wird. „Es ist der dritte Neubau hier, das ist sehr anstrengend für uns“, berichtet ein älterer Mann, der schon länger in der Gropiusstadt lebt. Zwar sähe er ein, dass in Berlin mehr Wohnraum benötigt wird. „Aber der Baulärm stört schon sehr“, sagt er.

Großbaustelle Gropiusstadt

Ebenfalls am Theodor-Loos-Weg baut Degewo bereits seit 2017 drei Mehrfamilienwohnhäuser mit insgesamt 101 Wohnungen, drei Gewerbeeinheiten und einer Tiefgarage mit 42 Stellplätzen.

Nur einen Steinwurf entfernt baut die Genossenschaft des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin ein neues Hochhaus. 20 Stockwerke hoch soll der Wohnungsturm werden, der flankiert wird von einem fünfgeschossigen Stadthaus und einem eingeschossigen Pavillon. Rund 37 Millionen Euro soll der Neubau kosten.

650 neue Wohnungen bis zum Jahr 2022

Bis 2022 plant die Degewo, bis zu 650 neue Wohnungen in der Gropiusstadt zu bauen. Diese sollen unter anderem an der Fritz-Erler-Allee/Ecke Käthe-Dorsch-Ring, Fritz-Erler-Allee/Ecke Agnes-Straub-Weg sowie am Friedrich-Kayßler-Weg entstehen. Im nächsten Frühjahr soll bereits das Haus am Feuchtwangerweg mit 101 Mietwohnungen fertig werden.

Degewo verwaltet 5000 Wohnungen in Gropiusstadt

Insgesamt rund 36.000 Einwohner hat die Gropiusstadt im südlichen Neukölln. Etwa 5000 Wohnungen verwaltet Degewo hier – das bedeutet, dass etwa ein Viertel der Anwohner bei Degewo wohnt.