Immobilienpleite

150 Millionen Euro-Projekt wegen Pleite gestoppt

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Isabell Jürgens
Die Bauherren des Projekts Elements an der Spree haben Insolvenzantrag gestellt.

Die Bauherren des Projekts Elements an der Spree haben Insolvenzantrag gestellt.

Foto: Development Partner AG / J. Mayer H. Architekten

Der Bauherr des 150 Millionen Euro-Projekts am Spreeufer in Mitte hat Insolvenzantrag für das Bauprojekt „Elements“ gestellt.

Berlin.  Und wieder stehen auf einer Baustelle in Berlin die Kräne still: Nachdem in der Bundeshauptstadt Anfang September für insgesamt 16 Berliner Projektgesellschaften der Project Immobilien Gruppe Insolvenzanträge gestellt wurden, hat es nun ein echtes Schwergewicht getroffen: Das Elements-Projekt an der Spree ist insolvent, meldete der auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Informationsdienstleister Thomas Daily am Freitag.

Entwicklung an der Spree gerät ins Stocken

Errichtet wird das 150 Millionen Euro-Projekt, das an der Michaelkirchstraße 22-23 direkt am Spreeufer in Mitte entsteht, durch die Projektentwicklung Michaelkirchstraße in Berlin GmbH, eine Tochtergesellschaft der Development Partner (DP) aus Düsseldorf. Das Unternehmen hatte vor einem Monat beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt und Eigenverwaltung beantragt. Damals hieß es allerdings noch, das im Bau bereits weit fortgeschrittene Elements sei von der Insolvenz nicht berührt.

Laut Thomas Daily verweist DP nun jedoch darauf, das die Umsetzungskosten 25 bis 30 Prozent über dem Plan lägen. Man sei aber in Nachfinanzierungsgesprächen und zuversichtlich, Lösungen für die Fortführung des Bauprojekts zu finden werden, wird das Unternehmen zitiert. Rechtsanwalt Georg F. Kreplin von KKN wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt; er ist bei der Restrukturierung der DP auch vorläufiger Sachwalter.

Direkt an der Michaelkirchbrücke, gegenüber dem Szenetreff Holzmarktquartier auf der anderen Seite des Spreeufers, ist das Großprojekt Elements mittlerweile weit fortgeschritten. Den Entwurf für „Elements“ lieferte das Büro J. Mayer H. Architekten. DP hatte das rund 7140 Quadratmeter große Grundstück, dass zuvor jahrelang brach gelegen hatte, im Jahr 2018 erworben.

Mix aus Büro, Wohnen und Gastronomie sollte entstehen

Das aus vier Teilen bestehende Bauensemble sollte auf 15.000 Quadratmeter Bürofläche bieten. Auf weiteren 5000 Quadratmetern Nutzfläche waren Wohnungen geplant. Im Erdgeschoss sollen zudem entlang der Michaelkirchstraße Gewerbe einziehen. Zur Spreeseite hin sollte Gastronomie mit Außenterrassen Platz finden, die über den vom Land Berlin geplanten Uferweg, der von der Pleite nicht betroffen ist, zugänglich gemacht werden sollte. Ob es Umplanungen an diesem Konzept geben wird, ist offen.

Erst kürzlich hatte die Pleite der Nürnberger Project Immobilien Gruppe hunderte Berliner Erwerber von Eigentumswohnungen geschockt. Die Liste der Tochtergesellschaften der Gruppe, für die Insolvenzanträge gestellt wurden, umfasst 16, in Hohen Neuendorf zwei und in Potsdam eine Projektgesellschaft mit laufenden oder nahezu abgeschlossenen Bauvorhaben. Betroffen sind in den Projekten insgesamt mehr als 900 Wohnungen.