Humboldt-Forum

Erste Pläne für das Humboldt-Labor im Schloss

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Blick auf den Neubau des Humboldt-Forums

Blick auf den Neubau des Humboldt-Forums

Foto: dpa Picture-Alliance / Reinhard Kaufhold / picture alliance / zb

Etwa 1000 Quadratmeter stehen der Universität im ersten Stock zur Verfügung. Die Eröffnung ist im Dezember 2019.

Berlin. Ein riesiger Fischschwarm, projiziert auf einen durchsichtigen Vorhang, mit den Besuchern interagierend: Das ist es, was sich Kurator Gorch Pieken für das Foyer des Humboldt-Labors vorstellen kann. Der Schwarm soll effektvoll Aufmerksamkeit erregen, aber auch auf die wissenschaftliche Arbeit in den Exzellenzclustern verweisen, also jenen großen Verbundforschungsprojekten der Humboldt-Universität, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu einem bestimmten zukunftsträchtigen Thema zusammenarbeiten.

Etwa 1000 Quadratmeter werden der Humboldt-Universität im 1. Obergeschoss im Humboldt-Forum zur Verfügung stehen. Das ist nicht viel im Vergleich zu anderen Akteuren im Schloss: Die Staatlichen Museen zum Beispiel werden ihre Exponate auf 17.000 Qua­dratmetern präsentieren, dem Berliner Stadtmuseum wurden 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zugesprochen. Vor allem aber ist es nicht viel im Vergleich zu der Fläche, die allein mit den 45 Sammlungen der Humboldt-Universität bespielt werden könnte. Hier kommt viel Auswahl- und Koordinierungsarbeit auf Kurator Pieken und Projektleiterin Frauke Stuhl zu, die dazu am Montag im Hauptgebäude der Humboldt-Universität erste Ideen präsentierten.

Im etwa 600 Quadratmeter großen Hauptsaal wird es unter anderem einiges zu hören geben. Das phonographische Archiv aus dem Ethnologischen Museum in Dahlem wird mit den Beständen des Lautarchivs der Humboldt-Universität zusammengeführt. Die umfangreiche Dialektsammlung wird zugänglich gemacht, und das Hahne-Niehoff-Archiv, das in 35.000 Fotonegativen und zahlreichen Fragebögen die Arbeit der völkisch inspirierten Volkskunde der Jahre 1926 bis 1943 dokumentiert, wird in kritischer Perspektive Bestandteil der Ausstellung sein. Hinzu kommen wissenschaftliche Archivalien, Exponate aus der Bloch’schen Fischsammlung, geologische Mineralien oder der Magenstein eines Sauropoden, der zur Paläontologischen Sammlung des Museums für Naturkunde gehört.

Die Ausstellungsmacher sympathisieren mit der Idee, die Objekte mithilfe von Schienen am Deckensaal in den Ausstellungsraum zu hängen – bei einigen, etwa den Mineralien, soll es den Besuchern sogar möglich sein, sie zu berühren. Nun müssen die Gestaltung und Ausstattung der Räume genauer geplant werden – und auch durchgerechnet: Für das Humboldt-Labor stehen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Eröffnet werden soll es im Dezember 2019.

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( FM )