Ausstellung

Körperwelten-Museum öffnet ohne Verzögerung im Februar

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Katrin Lange

Foto: Axel Heimken / dpa

Der Streit um das Körperwelten-Museum am Alexanderplatz geht weiter. Der Bezirk Mitte will gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts von Ende Dezember in Berufung gehen und die Schau verhindern.

Das geplante Körperwelten-Museum wird trotz der Berufung, die der Bezirk Mitte gegen die Ausstellung beim Gericht einlegt, im Februar ohne weitere Verzögerung am Fernsehturm eröffnen. „Der Einspruch des Bezirks wird keine Auswirkung auf die Museumseröffnung haben“, sagte Angelina Whalley, Kuratorin und Ehefrau des Wissenschaftlers und Plastinators Gunther von Hagens.

Das Berliner Verwaltungsgericht habe sich in seinem Urteil Ende Dezember – wie alle anderen Gerichte in Deutschland bisher auch – ihrer Rechtsauffassung angeschlossen. „Wir dürfen die Plastinate in unseren Ausstellungen und auch im Menschen Museum ohne Sondergenehmigung zeigen“, sagt die Kuratorin. Sie könne nicht verstehen, warum der Bezirksbürgermeister nun seinen Feldzug auf Kosten der Steuerzahler fortsetze, anstatt das Urteil zu akzeptieren.

Das Bezirksamt Mitte hatte die Ausstellung mit Verweis auf das Bestattungsgesetz Ende September 2014 verboten. Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) argumentierte, dass nach diesem Gesetz Leichen beerdigt werden müssen. Die Initiatoren der Körperwelten-Ausstellung haben gegen das Verbot geklagt und vor Gericht Recht bekommen. Das Bestattungsgesetz erfasse keine Plastinate, heißt es in der Urteilsbegründung. Das will der Bezirk nicht gelten lassen. „Wir haben es im Rechtsamt geprüft und finden es nicht überzeugend“, sagt Hanke. Deshalb wolle er in Berufung gehen.

200 anatomische Exponate auf 1200 Quadratmetern

Die Umbauarbeiten der Ausstellungsräume sind bereits weit fortgeschritten. „Derzeit befindet sich alles in der Endabstimmung“, sagt Angelina Whalley. Auf der 1200 Quadratmeter großen Fläche am Fuß des Fernsehturms werden etwa 200 anatomische Exponate zu sehen sein. Die Kuratorin verspricht faszinierende Einblicke in das Innere des Menschen. „In der Ausstellung zeigen wir den Besuchern die Komplexität des menschlichen Körpers, aber auch seine Verwundbarkeit“, sagt Angelina Whalley. Die Plastinate stammen aus dem Körperspende-Programm des Instituts für Plastination in Heidelberg. Die Grundlage der Plastination ist der Austausch von Körperwasser und -fett gegen Kunststoff.