Radweg

Fasanenstraße in Charlottenburg: Neuer Irrsinnsradweg

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Charlotte Bauer
Zeitraffer: Mit dem Rad durch Berlin

Zeitraffer: Mit dem Rad durch Berlin

Berlin in Fahr: Mit dem Fahrrad einmal quer durch die Hauptstadt - von Westen nach Osten.

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An der Fasanenstraße in Charlottenburg endet ein neuer Radweg schon nach etwa 15 Metern und führt direkt auf parkende Autos zu.

Berlin und seine Radwege – das Thema sorgt zuverlässig für Aufmerksamkeit. Den neuesten Irrsinnsradweg gibt es jetzt an der Fasanenstraße in Charlottenburg. In leuchtendem Grün ist der Fahrradweg markiert, an der Seite trennen zudem Poller die Spur von der Fahrbahn für Autos ab.

Doch schon nach etwa jeweils 15 Metern hören die kurzen Abschnitte auf und führen direkt auf parkende Fahrzeuge zu – und das an fünf Stellen: an der Kreuzung zur Hardenbergstraße Richtung Kurfürstendamm, Ecke Kantstraße und Ecke Kurfürstendamm in beide Richtungen. Um vorbeizukommen, müssen die Radfahrer, die erlaubter Weise entgegen der Einbahnstraße unterwegs sind, nach links auf die Straße ausweichen. Das kann gefährlich werden, wenn Autos von vorn kommen.

Radweg an der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg: "So ist das wirklich kurios“

Der Verein Changing Cities äußert sich skeptisch über die paar Meter Radstreifen in der City West. Als „unpraktisch“ bezeichnet Sprecherin Ragnhild Sørensen die Kürze der Sonderfahrspur. „Wir brauchen sicherer Netze und nicht nur paar Meter Radweg“, sagte sie. Dennoch betont Sørensen, dass es immerhin noch besser sei als gar nichts. „Inzwischen freuen wir uns schon über jede Kleinigkeit“, so die Sprecherin der Initiative. Auch in der Bezirkspolitik ist der neue Radweg umstritten. „Ich bezweifel, dass der Radweg tatsächlich sicherer ist“, sagt Tobias Bergmann, verkehrspolitischer Sprecher der FDP Charlottenburg-Wilmersdorf. Wenn, dann wäre ein langer durchgezogener Radweg sinnvoll. „Aber so ist das wirklich kurios“, so Bergmann.

„Das ist absoluter Blödsinn, nur was gar kein Auto enthält, ist eine echte Fahrradstraße“, sagt eine Fahrradfahrerin. Ob der neue Radweg wirklich für mehr Sicherheit sorgt, bezweifelt auch sie. Viele Radfahrer nutzten am Dienstag ihren neuen Weg erst gar nicht, sondern fuhren gleich auf der Straße oder auf dem Bürgersteig. Sebastian Weise, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf, hingegen sagt, der neue Radweg solle die Verkehrssicherheit erhöhen und das Zuparken durch Autos verhindern. Langfristig solle die Fasanenstraße, so Weise, zur Fahrradstraße angeordnet werden.