Berlin. In Berlin-Kreuzberg protestierten rund 4000 Menschen gegen die Politik Erdogans. Es kam zu Attacken auf die Polizei und zu Festnahmen.

Mehr als 4000 Menschen haben am Samstag in Berlin gegen das Verbot der kurdischen Arbeiterpartei PKK demonstriert. Die Atmosphäre war teils sehr hitzig: Es gab mehrere Festnahmen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Weiter gab es Freiheitsentziehungen wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Die Demonstranten trugen kurdische Fahnen in den Farben Gelb, Rot und Grün. In Reden wurde die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert, der Berlin am Freitag besucht hatte.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Mehrere Hundert Demonstranten versammelten sich gegen 11 Uhr auf dem Oranienplatz in Kreuzberg. Zunächst gab es Redebeiträge bei einer noch friedlichen Stimmung. Nachdem Einsatzkräfte ein verbotenes Banner aus der Menge geholt hatten, setzte sich der Demonstrationszug gegen 12 Uhr in Bewegung. Nach Schätzungen der Polizei erreichten 4100 Teilnehmende den Endpunkt der Demo, den Schlossplatz in Mitte.

Kurden-Demo in Berlin: die Bilder

„Die kurdische Bewegung ist das Volk und das Volk ist hier“, steht auf einem Banner der Protestierenden.
„Die kurdische Bewegung ist das Volk und das Volk ist hier“, steht auf einem Banner der Protestierenden. © FUNKE / Foto Services | Reto Klar
Tausende Menschen gingen aus Protest gegen Erdogans Politik am Samstag in Berlin auf die Straße.
Tausende Menschen gingen aus Protest gegen Erdogans Politik am Samstag in Berlin auf die Straße. © FUNKE / Foto Services | Reto Klar
„PKK-Verbot Aufheben“ steht auf einem großen Banner der Protestierenden.
„PKK-Verbot Aufheben“ steht auf einem großen Banner der Protestierenden. © FUNKE / Foto Services | Reto Klar
In Berlin demonstrieren zahlreiche Menschen gegen das PKK-Verbot in Deutschland.
In Berlin demonstrieren zahlreiche Menschen gegen das PKK-Verbot in Deutschland. © Berliner Morgenpost | Andreas Gandzior
Demonstranten mit einer kurdischen Fahne.
Demonstranten mit einer kurdischen Fahne. © AFP | Christian Mang
1/5

Zu Beginn der Demonstration nahm die Polizei einen Teilnehmer vorläufig fest. Es sei um einen Verstoß gegen ein Vereinsverbot gegangen, sagte eine Sprecherin. Ein weiterer Demonstrant schlug nach Angaben der Polizei mit einer Fahnenstange um sich; auch er wurde festgenommen. Weitere vereinzelte Festnahmen gab es wegen des Verdachts der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole und Verstößen gegen Vereinsverbote. Am Rande der Demonstration wurden außerdem einige Feuerwerksraketen abgeschossen, auch bengalisches Feuer war mehrmals zu sehen. In Deutschland ist die PKK wegen terroristischer Aktivitäten seit 1993 verboten. Aufrufe zu der Demonstration kamen auch von linksradikalen Gruppen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung
Demonstrierende am Oranienplatz.
Demonstrierende am Oranienplatz. © Andreas Gandzior | Andreas Gandzior

Demonstrationen und Fußball-Länderspiel in Berlin: 3000 Polizisten im Einsatz

Insgesamt seien am Samstag 3000 Polizisten in Berlin im Einsatz: bei der kurdischen Demonstration, bei einer palästinensischen Demonstration am Nachmittag mit angekündigten 10.000 Teilnehmern, beim Fußball-Freundschaftsspiel Deutschland gegen die Türkei am Abend im Olympiastadion und einem vorher angekündigten Fanmarsch türkischer Anhänger vom Theodor-Heuss-Platz zum Stadion. Unterstützung bekommt die Berliner Polizei von der Bundespolizei und Beamten der Länder Bayern, Baden Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.