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Warnstreik bei S-Bahn beendet: Mit Verspätungen rechnen

| Lesedauer: 13 Minuten
Das Wichtigste zu den Warnstreiks im Verkehrsektor

Das Wichtigste zu den Warnstreiks im Verkehrsektor

Heute müssen sich Pendler, Reisende und Unternehmen wegen Warnstreiks bundesweit auf beträchtliche Verkehrsprobleme einstellen. Ein Überblick über die betroffenen Verkehrsträger und Regionen.

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Zumindest die S-Bahn Berlin hat ihren Betrieb wieder aufgenommen. Wie läuft es bei der BVG? Wie ist die Stau-Lage? Alle News.

  • Der Streik heute in Berlin läuft
  • Die S-Bahn soll ab 15 Uhr ihren Dienst wieder aufnehmen
  • Auch am BER kommt es zu Flugausfällen
  • Das befürchtete Verkehrschaos bleibt bislang aus
  • Hier finden Sie alle News zum Streik in Berlin

Berlin. Der Regionalverkehr der Deutschen Bahn und der Betrieb bei der S-Bahn Berlin ist wegen des bundesweiten Streiks am Montag eingestellt. Seit Betriebsbeginn fahren im Regionalverkehr auch in Berlin und Brandenburg keine Züge mehr. Ob am Nachmittag möglicherweise einzelne Linien wieder aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab. Lesen Sie auch: Streik in Berlin: S-Bahn, BVG, BER – die Folgen im Überblick

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) kommt es dagegen nicht zum Streik. Ihre Verkehrsmittel - U-Bahnen, Trams und Busse - fahren regulär. Es ist allerdings zu erwarten, dass es bei der BVG deutlich voller wird.

Auch am Flughafen BER gibt es keinen Streik. Dennoch sind dort viele Flugausfälle zu verzeichnen. Einen Überblick zu Ausfällen am BER finden Sie hier.

Streik heute (27. März) in Berlin - die Übersicht

Bereich Auswirkung
S-Bahn Berlin Streik, kein Zugverkehr
BVG (U-Bahn, Tram, Bus) kein Streik, regulärer Verkehr
Flughafen BER kein Streik, aber Ausfälle möglich
Regional- und Fernverkehr
der Deutschen Bahn
Streik, kein Zugverkehr
Regionalverkehr
der ODEG
kein Streik, dennoch kein Zugverkehr
 
Autobahnen Sperrungen möglich, Staus erwartet

Streik-News in Berlin: S-Bahn-Betrieb mit einzelnen Fahrten wieder angelaufen

15.53 Uhr: Es geht wieder langsam los. Die S1, S2, S25, S3, S5, S7 und S46 seien mit einzelnen Fahrten wieder angelaufen, schreibt die S-Bahn bei Twitter. Man müsse allerdings weiter mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.

Streik-News in Berlin: S-Bahn nimmt Betrieb wieder auf

15.12 Uhr: Der Warnstreik bei der Berliner S-Bahn ist beendet. Dennoch sei noch mit Einschränkungen beim S-Bahn-Verkehr zu rechnen, wie auf Twitter zu lesen ist. Folgende Linien verkehren noch nicht: die S26 und die S85. Auf den Linien S1, S3 und S5 gebe es aktuell noch keine Verstärkerfahrten.

Streik-News in Berlin – Kein gutes Geschäft für Taxifahrer: "Straßen leer wie zu Beginn von Corona"

13.20 Uhr: Das lukrative Geschäft, das sich die Berliner Taxifahrer von dem Warnstreik am Montag erhofft hatten, blieb aus. "Es gibt nichts zu tun, im Gegenteil, heute habe ich noch weniger Fahrten als sonst an einem Montagmorgen üblich", sagte Günther Clüver, ein Taxifahrer aus Charlottenburg. "Sehr viele Kolleginnen und Kollegen hatten sich auf den Streik vorbereitet und waren seit morgens unterwegs, aber es fehlte an Fahrgästen. Es waren also zu viele Taxen für die wenigen Fahrgäste auf der Straße." Nach Einschätzung Clüvers, der seit 30 Jahren fährt, hätten sich die Leute sehr gut auf den Streik eingestellt, Fahrgemeinschaften gebildet und im Homeoffice gearbeitet. "Die Straßen waren ähnlich leer wie zu Beginn der Coronazeiten." Zudem fehlten die Fluggäste der innerdeutschen Flüge am BER, da die meisten deutschen Flughäfen bestreikt wurden. Nur am BER wurde nicht gestreikt. "Da gab es aber nur Starts und Landungen europäischer Flüge und Flugverbindungen von und nach Übersee. "Viele Hotels waren leer, weil die Gäste schon am Sonntag frühzeitig abgereist waren und auch an den Bahnhöfen kamen keine Fahrgäste an", erklärte der 66-jährige Taxifahrer die Situation am Montag. "Ich habe ein paar reservierte Fahrten für alte und kranke Stammgäste, aber mehr ist bis zum Nachmittag nicht passiert."

Streik-News in Berlin: Stau ein wenig länger als üblich – kein Verkehrschaos

12.01 Uhr: Der Streik bei der S-Bahn soll bis 15 Uhr dauern. Jetzt teilte die S-Bahn allerdings auf Twitter mit, dass auch nach Streikende noch mit Einschränkungen zu rechnen sei. Auch wichtig: Einen Ersatzverkehr mit Bussen gebe es nicht.

11.20 Uhr: Die Verkehrsinformationszentrale in Berlin (VIZ) vermerkt auf den Straßen kein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen. „Unsere Einschätzung ist, dass es zwar voller geworden ist, aber bei weitem nicht so stark wie erwartet“, teilte die Zentrale auf Anfrage mit. Der Stau sei im Berufsverkehr ein wenig länger gewesen als sonst, ansonsten sei die Anzahl der Autos aber nicht besonders auffällig. „Die Menschen haben sich gut vorbereitet. Viele haben sicherlich auch die Möglichkeiten des Homeoffice in Anspruch genommen.“ Die Brandenburger Polizei verzeichnete ebenfalls trotz des Warnstreiks kein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen und Landstraßen.

Feuerwehr bemerkt keine größeren Behinderungen im Straßenverkehr

11 Uhr: Mit einem Großaufgebot von 93 Einsatzkräften rückte die Berliner Feuerwehr am Montagmorgen zu einem Seniorenwohnheim im Lichtenberger Kiez Neu-Hohenschönhausen aus. Einem Sprecher der Feuerwehr fielen keine Staus und Verkehrsbehinderungen auf dem Weg von Mitte zum Einsatzort auf. Auch liegen keine Meldungen von Einsatzkräften vor, dass sie auf bestimmten Straßen oder in gewissen Gebieten bei ihren Rettungseinsätzen im Stau standen beziehungsweise, dass sich durch erhöhtes Verkehrsaufkommen die Anfahrten zu den Einsatzstellen verlängert haben.

BVG meldet Verspätungen und Probleme bei Bussen zum BER

10.15 Uhr: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind von dem heutigen Streik nicht direkt betroffen, dennoch hat der Ausstand Auswirkungen auf den Verkehr von Bussen und Bahnen. Wie die BVG mitteilte, sei ein "erhöhtes Fahrgastaufkommen" zu verzeichnen, in U-Bahnen und Trams habe man dennoch alle Fahrgäste befördern können. "Nur beim Bus kam es in einigen Fällen dazu, dass Fahrgäste auf die nächste Fahrt warten mussten", so die BVG. Besonders betroffen waren demnach die Linien zum Flughafen BER (N60, X7, X71). Insgesamt verteile sich die zusätzliche Nachfrage aktuell aber über das gesamte BVG-Netz. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf den Straßen kam es am Morgen insbesondere bei den Bussen der BVG zu Verspätungen.

Fahrgäste stranden am Bahnhof Spandau

9.15 Uhr: Bahnhof Spandau, kurz nach 9 Uhr. Ein junger Mann läuft kopfschüttelnd die Treppe vom Gleis herunter: „Keine Chance“. An den Gleisen laufen einige Fahrgäste googelnd auf und ab. Immerhin kommt vom S-Bahngleis gegenüber eine Ansage zum Streik. Die DB-Anzeigen sind leer bis auf ein Laufband auf einem Display unten in der Halle mit Streik-Hinweis. Ein Ersatz für die ausfallende S-und Regionalbahn aus Spandau Richtung Berliner Innenstadt ist die U-Bahnlinie U7 ab Bahnhof Spandau. Die Züge sind am Vormittag nicht überfüllt.

Deutsche Bahn mit hoffnungsvoller Meldung

9.05 Uhr: Für Pendler gibt es an diesem Montag noch Hoffnung. Trotz Mega-Streik könnten Züge im Regionalverkehr wieder auf die Schiene kommen. „Möglicherweise können im Regionalverkehr - je nach Streikverlauf - einzelne Züge wieder fahren“, sagt Achim Stauß, Sprecher der Deutschen Bahn. Aber das hänge von der Dynamik des Streiks ab. Fahrgäste sollen über die Website und in den Fahrplanauskünften informiert werden. Der Fernverkehr bleibt hingegen den ganzen Tag eingestellt. Es nütze nichts, wenn Zugpersonal für einen ICE vorhanden sei, aber beispielsweise am Stellwerk gestreikt werde. Stauß sagt aber, die Deutsche Bahn wolle einen reibungslosen Einstieg in den Verkehr am Dienstag ermöglichen.

Den Mega-Streik bezeichnete er als „übertrieben“ und „ überzogen“. Millionen Menschen seien davon betroffen sowie tausende Unternehmen. Am Ende leide auch die Umwelt, so Stauß. Auch sparte er nicht mit Kritik an der EVG, die zum Streik aufrief. „Es ist sehr befremdlich, dass man heute streikt und erst in fünf Wochen weiter verhandeln will“, so Stauß. Er forderte die Gewerkschaft erneut auf, schnell an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Denn dort würden Lösungen gefunden und nicht auf der Straße.

Lage auf Berliner Straßen und Autobahnen ruhig

8.30 Uhr: Die Lage auf den Straßen und Autobahnen in Berlin und im Umland ist am Montagvormittag vergleichsweise ruhig. Wie der Lagekarte der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) zu entnehmen ist, kommt es aktuell zu keinen größeren Staus oder Verkehrsbehinderungen. Ein Beispiel: Der Autoverkehr aus Richtung Westen/Spandau in die City fließt aktuell normal, am Spandauer Damm zumindest gibt es keinen Stau.

Fahrgäste ärgern sich über fehlende Infos der S-Bahn

8.22 Uhr: Paule, 72, ist sauer. Er will von Charlottenburg nach Pankow und ärgert sich über die S-Bahn. „Keine Info, nichts, da oben auf den Gleisen“, beschwert er sich. „Ich hab früher so nicht gearbeitet“. An der Bushaltestelle informiert ein BVG-Mitarbeiter Fahrgäste über alternative Routen mit der BVG. Viel zu tun hat er nicht. Die meisten Berliner hätten ja seit Freitag vom Streik und gewusst und sich darauf eingestellt.

Bahnhof Zoo - So leer war es nicht mal im Lockdown

8.10 Uhr: So leer war es am Bahnhof Zoo nicht mal im Lockdown. Am Regionalbahngleis googeln zwei Fahrgäste, ob sie nicht doch irgendwie nach Potsdam fahren. Am S-Bahngleis sind die Tauben unter sich.

Reisende stranden am Hauptbahnhof

8.05 Uhr: Zwei Frauen rollen ihre Koffer durch das Bahnhofsgebäude. Sie sprechen nur gebrochenes Englisch, allerdings sagt eine, der beiden, sie habe nichts von dem Streik gewusst. Sie wollten heute nach Prag fahren, nun gebe es allerdings niemanden, der ihnen helfen könne, da die Reiseauskunft geschlossen sei. Sie wollen sich nun ein Hotel suchen und am Dienstag weiterfahren.

Kein Hinweis auf Streik am Potsdamer Platz

7.50 Uhr: Am Potsdamer Platz langweilen sich ein menschenleerer Regionalbahnhof, der Bahntower und eine geschlossene Imbiss-Lok. Im Bahnhof gibt es keinen Hinweis auf den Streik, angekündigt sind allerdings nur die Züge der nicht am Streik beteiligten Verkehrsgesellschaften. Von Streikenden ist auch vorm Eingang der Deutschen Bahn nichts zu sehen.

Hauptbahnhof wird zum Geisterbahnhof

7.45 Uhr: Der Hauptbahnhof erinnert fast einen Geisterbahnhof. Keine Rollkoffer rattern über den Boden, keine Züge rollen ein, dafür knarzen die Rolltreppen. Die meisten Menschen dürften sich bereits im Vorfeld alternative Reisewege gesucht haben, gestrandete Passagiere sind bislang auch nicht zu sehen. Mitarbeiter der Deutschen Bahn haben am Morgen eine Infotafel für Fahrgäste aufgestellt. Sie beantwortet die wichtigsten Fragen zur Fahrkarte und verweist auf die Webseite, da sowohl der Schalter der Fahrgastinformation ebenso wenig besetzt ist wie die Reiseauskunft.

U5 Richtung Hauptbahnhof voller als üblich

7.40 Uhr: Auf dem Weg vom Osten der Stadt in Richtung Hauptbahnhof ist allenfalls die U5 voller als üblich. Menschen stehen dicht an dicht in der U-Bahn vom Alexanderplatz, allerdings herrscht kein Gedränge. Im Straßenverkehr scheint die Situation sonst wie an Werkstagen üblich, Stau rund um den Molkenmarkt. Auch sind am Morgen einige Menschen zu beobachten, die sich mit E-Scootern fortbewegen haben oder aus Uber-Autos steigen.

Staus aktuell auf folgenden Strecken

7.35 Uhr: Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) meldet, dass viele Pendler aus dem Umland im Auto Richtung Berliner Innenstadt machen, auf den Autobahnen haben sich demnach Staus von bis zu +20 Minuten gebildet. Betroffen sind die A111 vo dem Tunnel Tegel Ortskern und die A115 vor dem Kreuz Zehlendorf. Stau gibt es außerdem auf der B158 vor Ahrensfelde.

U-Bahnen der Linien U7 nicht voller als gewöhnlich

7.30 Uhr: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen werden nicht bestreikt. Noch ist es etwa in der Zügen der Linie U7 nicht voller als sonst um die Zeit.