Berlin. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat die Verlängerung des 29-Euro-Tickets genehmigt. Damit können Berliner auch von Januar bis zum April mit dem verbilligten Ticket im Tarifbereich AB Bus und Bahn nutzen.
„Die Berlinerinnen und Berliner werden im Krisenwinter weiter entlastet“, sagte Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) nach der Entscheidung. "Unser Plan, die Zeit bis zur Einführung des 49-Euro-Deutschlandtickets mit dem etablierten 29-Euro-Abo für Berlin AB zu überbrücken, ist im Verkehrsverbund Berlin Brandenburg akzeptiert worden."
Das Ticket gilt sowohl für bestehende als auch neu abgeschlossene Abonnements. Inbegriffen sind VBB-Umweltkarten, 10-Uhr-Karten und VBB-Firmentickets. Nicht mit inbegriffen sind das 65plus- und das Azubi-Abo, da diese nicht nur auf den AB-Bereich beschränkt werden können.
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29-Euro-Ticket: Jarasch strebt gemeinsame Lösung mit Brandenburg an
Für die Zeit danach strebt Jarasch eine gemeinsame Lösung mit Brandenburg an, um den Tarifverbund mit Brandenburg nicht zu gefährden. Es solle keine weiteren Alleingänge geben, so Jarasch weiter. Der Aufsichtsrat habe deutlich gemacht, dass es keine weitere Zustimmung für Berliner Ausnahmeregelungen geben werde.
„Ich hoffe sehr, dass es auch über den April hinaus günstige Abos geben kann, auch ein 29-Euro-Ticket“, sagte Jarasch - aber nicht in der bisherigen Form. Jarasch sprach von einer vergünstigten Variante des bundesweiten 49-Euro-Tickets, das in der gesamten Region Berlin-Brandenburg für bestimmte Zielgruppen wie Seniorinnen und Senioren, Azubis, Studierende und Arbeitnehmer gelten könnte.

Absage an dauerhaftes 29-Euro-Ticket in Berlin
Damit erteilte Jarasch Forderungen nach einem dauerhaften Berliner 29-Euro-Ticket eine Absage. SPD-Landes- und Fraktionschef Raed Saleh hatte eine Verstetigung des verbilligten Angebots gefordert – und damit vor allem Brandenburger Politiker verstimmt.
Auch die Linke hält ein Nebeneinander von 49- und 29-Euro-Ticket ab dem Frühjahr nicht für sinnvoll. Entweder solle nach Möglichkeiten gesucht werden, das 49-Euro-Ticket für bestimmte Gruppen zu subventionieren, oder es sollten andere Varianten geprüft werden, sagte der Verkehrsexperte der Fraktion, Kristian Ronneburg.
Das derzeit geltende 29-Euro-Ticket hat dem VBB einen Abo-Rekord beschert. Mehr als eine Million Abonnentinnen und Abonnenten zählte das Unternehmen Anfang Dezember. Das waren fast 200.000 Stammkunden mehr als Ende 2021. Kunden, die sich ein 29-Euro-Ticket für den Januar kaufen wollen, können das nach Angaben des VBB noch bis zum 20. Dezember im Internet machen. Danach müssen sie die Ticketverkaufsstellen aufsuchen, sollten die jeweiligen Verkehrsunternehmen keine anderen Informationen veröffentlichen.
Das Jobticket soll ausgeweitet werden
Außerdem soll das Jobticket massiv ausgeweitet werden. „Das wäre eine Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber“, sagte Jarasch. Durch die Möglichkeiten der steuerlichen Abschreibung entstünden den Arbeitgebern kaum Kosten und Arbeitnehmer würden von dem subventionierten Angebot profitieren.
Der VBB müsste lediglich die Organisation übernehmen, aber keine zusätzlichen Kosten tragen und das Land keine weiteren Steuergelder dafür aufbringen. Eine Arbeitsgruppe des VBB prüfe derzeit die Umsetzung. Arbeitgebern soll es freigestellt bleiben, sich daran zu beteiligen.