Berlin. Die Berliner Koalition aus SPD, Grünen und Linken wird den Preis für das Sozialticket für Busse und Bahnen deutlich absenken. Im Nachtragshaushalt, der am heutigen Dienstag im Entwurf vom Senat beschlossen werden soll, ist Geld eingeplant, um das Ticket ab Januar bis März auf neun Euro pro Monat herunterzusubventionieren. Das soll rund 45 Millionen Euro kosten. Zudem ist eine Reserve vorgesehen, um diesen Preis auch allein bis Jahresende zu halten, falls der Bund sich nicht beteiligen sollte.
Auch das 29-Euro-Ticket für alle übrigen Nutzer des ÖPNV soll über das Jahresende hinaus erhalten bleiben. Bisher ist die Absenkung, die nur in den Tarifzonen A und B innerhalb der Stadtgrenzen gilt, nur bis zum Jahresende beschlossen. Nun ist eine Fortsetzung bis mindestens Ende März vorgesehen. Im Senat wird damit gerechnet, dass Bund und Länder nicht vor April ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket auf den Weg bringen. Als Preis dafür ist 49 Euro im Gespräch.
Lesen Sie auch:
- 29-Euro-Ticket: Kritik an Finanzierungsvorschlag von Jarasch
- 29-Euro-Ticket: Hohe Auslastung in Berlins Bussen und Bahnen
Wie zu hören war, müsste Berlin die Subvention auf den vor allem von der SPD verlangten Preis von 29 Euro alleine aus der Landeskasse bezahlen. Der Bund werde sich nur an der Kompensation der Einnahmeausfälle durch das 49-Euro-Ticket beteiligen.
Die Grünen mit Verkehrssenatorin Bettina Jarasch und Finanzsenator Daniel Wesener hatten sich dem Vernehmen nach angesichts der hohen Kosten für eine soziale Staffelung der Fahrkarten-Preise ausgesprochen, konnten sich aber in der Koalition nicht durchsetzen.
Im Nachtragshaushalt für 2022/23 sind 1,5 Milliarden Euro zur Entlastung von Bürgern, Unternehmen und Institutionen vorgesehen. 500 Millionen davon für den Nahverkehr.
- Lesen Sie auch: Energiekrise: So will Berlin die Bürger entlasten