Klimaaktivisten

"Letzte Generation" sperrte B96a in Friedrichshain

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Demonstranten der Gruppe "Letzte Generation" blockierten Mitte Juli eine Ausfahrt der Stadtautobahn in Schöneberg.

Demonstranten der Gruppe "Letzte Generation" blockierten Mitte Juli eine Ausfahrt der Stadtautobahn in Schöneberg.

Foto: Paul Zinken/dpa

Vertreter der Gruppe "Letzte Generation" waren auf der Petersburger Straße aktiv. Was sie fordern und planen.

Mitstreiter der Aktivistengruppe "Letzten Generation" blockieren am Dienstag in mehreren Städten den Verkehr. In Berlin war die Petersburger Straße in Richtung Warschauer Straße zwischen Bersarinplatz und Frankfurter Allee gesperrt. Dort lief ein Polizeieinsatz.

Auch in Stuttgart, Kempten, Oldenburg und Heppenheim soll so gegen ein Politikversagen in der Klimakrise demonstriert werden. "Die Bundesregierung muss jetzt erste Schritte wie ein Tempolimit und kostenlosen ÖPNV umsetzen", fordern die Aktivisten.

"Die Bundesregierung erklärt, bis 2045 Klimaneutralität erreichen zu wollen", heißt es in einer Erklärung. "Dieser Zeitpunkt liegt weit nach dem kritischen Punkt, den der letzte IPCC-Bericht errechnet hat." Die Regierung treibe die jetzige und künftigen Generationen über die Klippe in den Abgrund einer Heißzeit. "Wir alle sind die letzte Generation, die diese düstere Zukunft noch abwenden kann."

Bei der Aktion in Berlin stand laut der "Letzten Generation" auch Judith B. auf der Straße. “Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie unsere Regierung Klimaziele formuliert, aber kaum etwas unternimmt, um sie zu erreichen", wird die Mutter von zwei Kindern zitiert. "Nicht einmal einfache Schritte wie ein Tempolimit werden umgesetzt, um ernsthaft die Reduktion von Emissionen voranzutreiben. Diese Untätigkeit setzt die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel!”

"Letzte Generation": Erste Verurteilung und neue Aktionen

Erst vor einer Woche war im ersten Prozess gegen ein Mitglied der Aktivistengruppe ein 20-Jähriger zu 60 Stunden Freizeitarbeit verurteilt worden.

Eine neue Protestwelle planen die Aktivsten für den Herbst. "Wir werden Anfang Oktober wieder in die nächste Aktionsphase starten und wieder diese Blockadeaktionen machen", kündigte die Aktivistin Lina Eichler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa an. "Wir mobilisieren darauf hin, bis wir die kritische Masse erreichen, diese Tausenden von Menschen."

Die Gruppe war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin vor genau einem Jahr entstanden und organisiert seit Monaten unter anderem Autobahnblockaden. Aktivisten kleben sich dabei auf der Fahrbahn fest, was lange Staus und Ärger bei Autofahrern ausgelöst hat. Zudem wurden an Öl- und Gasleitungen Ventile zugedreht.

Zuletzt klebten sich Protestierende auch an Kunstwerke in Museen oder störten das Topspiel der Fußball-Bundesliga. Ziel der Aktionen ist einen sofortige Abkehr von Öl, Kohle und Gas, bei deren Verbrennung viel klimaschädliches Kohlendioxid frei wird.

Mehr über die Aktivisten der "Letzten Generation":

( cl )