Berlin. Die Hauptstadt kam im Juni, Juli und August auf eine Durchschnittstemperatur von 20,6 Grad. Im Vergleich war es sehr trocken.

Berlin war in diesem Sommer zusammen mit dem Saarland das wärmste Bundesland in Deutschland. Die Hauptstadt kam im Juni, Juli und August auf eine Durchschnittstemperatur von 20,6 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf Basis vorläufiger Berechnungen am Dienstag mitteilte.

Vor allem im Juni und Juli war es sehr sonnig und trocken, in Berlin-Buch wurden am 20. Juli 38,3 Grad gemessen, ein Rekord an der Messstation. Im August gab es etwas mehr Wolken und Regen.

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In ganz Deutschland lag der Temperaturdurchschnitt bei 19,2 Grad. Das waren 1,6 Grad mehr als in der Vergleichsperiode 1991 bis 2020. Damit gehörte der Sommer 2022 zu den vier wärmsten in Deutschland seit 1881. Spitzenreiter bleibt 2003 mit 19,7 Grad.

Berlin erreichte rund 795 Stunden Sonnenschein. Das war nur etwas weniger als der Bundesdurchschnitt von 820 Sonnenstunden, der einen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen bedeutete. Außerdem war der Sommer in Berlin sehr trocken. Nur knapp 120 Liter Regen pro Quadratmeter kamen zusammen, deutlich weniger als in früheren Vergleichsperioden. Der Durchschnitt in Deutschland lag 2022 bei 145 Litern.

Sommer 2022: Niedrige Wasserstände, Waldbrände, Trinkwasser-Probleme

„Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben“, erklärte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Er verwies dabei auf Entwicklungen wie extrem niedrige Wasserstände in Flüssen, Waldbrände und Notstände bei der Trinkwasserversorgung. „Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik.“

Auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sprach von einem sich verfestigenden Trend durch den weltweiten Klimawandel. „Der Sommer 2022 ist erneut ein Warnzeichen dafür, dass extremere Sommer bereits zur Regel geworden sind“, erklärte PIK-Meteorologe Peter Hoffmann. Zwar schwankten die Bedingungen jeweils von Jahr zu Jahr und Ort zu Ort. „Aber grundsätzlich ist auch in den kommenden Jahren leider keine Entspannung zu erwarten.“

Das PIK warnte insbesondere vor einer sich verschärfenden Dürrekrise bei einer gleichzeitig steigenden Gefahr extremer örtlicher Sturzregenereignisse durch die global steigenden Temperaturen. Auch in Deutschland sei die Trockenheit eine Folge sich verändernder Regenmuster bei gleichzeitig zunehmender Verdunstung. Flusspegel und Wasserspeicher erreichten zudem „schneller kritische Werte“, wenn mehrere Dürrejahre dicht aufeinander folgten, betonte PIK-Experte Hoffmann.