Kay Bernstein

Neuer Hertha-Präsident: "Lasst es uns besser machen"

| Lesedauer: 18 Minuten
Inga Böddeling und Michael Färber
Kay Bernstein ist neuer Präsident von Hertha BSC.

Kay Bernstein ist neuer Präsident von Hertha BSC.

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Die Entscheidung ist gefallen: Kay Bernstein ist neuer Präsident von Hertha BSC. Seine Wahl im Minutenprotokoll.

Berlin. Ex-Ultra Kay Bernstein ist zum neuen Präsidenten von Hertha BSC gewählt worden. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten erhielt der Unternehmer am Sonntag in Berlin die absolute Mehrheit der Stimmen. Er setzte sich damit gegen den langjährigen Bundestagsabgeordneten und Unternehmer Frank Steffel sowie Außenseiter Marvin Brumme durch.

Lesen Sie hier Herthas Mitgliederversammlung im Minutenprotokoll.

17.57 Uhr: Der neue Hertha-Präsident Kay Bernstein mit den Abschlussworten: "Lasst uns diese Energie und auch die, die nicht für uns gestimmt haben, mitnehmen. Lasst es uns besser machen." Und damit endet auch diese außerordentliche Mitgliederversammlung nach sieben Stunden im City Cube.

17.55 Uhr: Im zweiten Wahlgang hat Hans-Joachim Bläsing mit 559 von 998 abgegebenen Stimmen als einziger die absolute Mehrheit erreicht und vervollständigt das nun sieben Mitglieder starke Hertha-Präsidium. die Mindestanzahl ist damit erreicht, die Nachwahlen sind beendet.

17.37 Uhr: Die wenigen Verbliebenen warten immer noch auf das Ergebnis des zweiten Wahlgangs.

17.08 Uhr: Die Ergebnisse sind da: Von den 24 Anwärtern hat nur Tim Kauermann (835 Stimmen) die absolute Mehrheit (693 von 1384 abgegebenen Stimmzetteln) erreicht. Für die übrigen Kandidaten geht es in den zweiten Wahlgang. Von den restlichen 23 Kandidaten ziehen zehn zurück. In den zweiten Wahlgang gehen demnach 13 Anwärter auf drei Plätze im Präsidium.

16.40 Uhr: Immer noch werden die Stimmen für die Wahl der einfachen Präsidiumsmitglieder ausgezählt. Derweil läuft der Punkt Verschiedenes.

16.05 Uhr: Die Wahl der Präsidiumsmitglieder läuft. Die Auszählung ist im Gange.

16.03 Uhr: Mit Benny Wunderlich endet die Vorstellungsrunde der Präsidentschaftskandidaten: "Ich bin leidenschaftlicher Hertha-Fan und mir blutet das Herz, wenn ich sehe, was hier in den vergangenen Jahren passiert ist. Ich denke, dass ich mit meiner Erfahrung in der Unternehmensleistung die notwendige Qualifikation mitbringe." Und: "Längerfristig sollten wir alle auch mal wieder von der Champions League träumen dürfen."

16.01 Uhr: Petra Waga stellt sich vor: "Ein Präsident ist nur das Sprachrohr des Präsidiums."

15.53 Uhr: Der Saal hat sich schon merklich geleert, bevor die letzten drei Präsidiumskandidaten das Podium betreten. Es kommt Harald Voß. "Sollte ich gewählt werden, will ich die Traditionspflege stärken."

15.43 Uhr: Heinz Troschitz ist der viertletzte Kandidat, der sich vorstellt. "Zusammen führen heißt auch, dass wir auf unseren Gesellschafter Herrn Windhorst zugehen müssen", sagt Troschitz, der vor vier Wochen die Abwahlanträge gegen das alte Präsidium moderiert hatte.

15.41 Uhr: Bernhard Stadler sieht wenig Sinn darin, "wenn wir nur Wirtschaftsfachleute und Juristen im Präsidium haben".

15.35 Uhr: Gunnar Seydler, der vor vier Wochen bei der Aufsichtsratswahl knapp gescheitert war, glaubt, "dass ich für die Arbeit im Präsidium geeignet bin. Ich habe zwölf Jahre mit Millionen-Umsätzen gearbeitet im Bereich Pharma."

15.31 Uhr: Ralf Schulz möchte "einer eurer Kapitäne" sein. Er möchte an Notwendigen Änderungen mitwirken.

15.28 Uhr: Warum Silke Radtke ins Hertha-Präsidium will? "Ich möchte die Kommunikation und den Austausch stärken." Auch den Ethik-Kodex will sie "in die breite Masse tragen".

15.22 Uhr: Jetzt kommt Andreas Nies: "Damit die Leidenschaft, die hier im Raum ist, nachher in den Gremien nicht verpufft, stelle ich mich zur Wahl."

15.19 Uhr: Thomas Lundt ist der nächste: "Hertha hat eine riesengroße Substanz, die in den vergangenen zehn Jahren jedoch vernachlässigt wurde."

15.17 Uhr: Norbert Kunz möchte seine Kraft Hertha BSC zur Verfügung stellen.

15.10 Uhr: Nun ist Michael Krüger an der Reihe: "Für mich ist entscheidend, dass es auch Leute geben muss, die in der zweiten Reihe stehen und arbeiten."

15.09 Uhr: Es folgt Marcus Arno Kretlow, der sich mehr Durchlässigkeit von Talenten von der Hertha-Akademie zu den Profis wünscht.

15.06 Uhr: Philipp Knop wird von Versammlungsleiter Dr. Lentfer ausgerufen - und ist nicht auffindbar.

15.04 Uhr: Sabine Klemm, Aufsichtsratsvorsitzende des Würfelfunks, will ihre wirtschaftliche Kompetenz einbringen.

14.52 Uhr: Lutz Kirchhof redet: "Andere Vereine können stolz sein auf die Amateur-Abteilung von Hertha BSC. dort sind wir das Bayern München. Wir rauchen ein neues Format für den regelmäßigen Dialog zwischen Vereinsspitze und Fans." Kirchhof weiter: "Der Kooperationsvertrag zwischen e.V. und KGaA muss an einigen Stellen angepasst werden."

14.48 Uhr: Dr. Frank Kimms möchte "meine fußballerische und juristische Fachkompetenz einbringen".

14.38 Uhr: Tim Kauermann, Sohn des Aufsichtsratschef der Hertha BSC KGaA, stellt sich vor: "Viele rufen schnell nach Toleranz, aber sobald jemand eine andere Meinung hat, geht dieses Toleranz verloren." Und: "Die sportliche Leitung unter Fredi Bobic ist für die Leistungskultur verantwortlich."

Kauermann weiter: "Wir haben einen Investor, und das ist ein gewiefter Investor. Doch das können wir auch für uns nutzen."

14.35 Uhr: Und weiter geht es mit der Vorstellung der Präsidiumskandidaten. Kamil-Adrian Humen, Personalleiter bei Bahlsen, spricht. Funfact: Die Markting-Agentur Team Bernstein arbeitet mit Bahlsen zusammen.

14.29 Uhr: Inzwischen liegt das Ergebnis für die Wahl von Fabian Drescher zum Vize-Präsidenten vor. 1966 von 2216 abgegebenen Stimmen für Drescher. Drescher: "Vielen Dank für euer Vertrauen, ich nehme die Wahl an."

14.27 Uhr: Dr. Stefan Henning meint: "Unsere alte Dame liegt auf der Intensivstation, vielleicht braucht es da auch einen Arzt. Es muss unser Ziel sein, wieder tollen Fußball unserer Mannschaft feiern zu können. Dafür braucht es ein Präsidium mit Blick für das große Ganze."

14.20 Uhr: Andreas Engel wünscht sich, dass "Hertha wieder blau-weiß erstrahlt".

14.19 Uhr: Detlef Dames ist der nächste und stellt seine Affinität zum Finanzwesen in den Vordergrund.

14.14 Uhr: Es folgt Hans-Joachim Bläsing: "Ich wünsche mir, dass Hertha wieder in ruhigerem Fahrwasser schippert. Wir sind ein e.V., das dürfen wir nicht vergessen. Ihr seid die Mitglieder, und bitte gebt dem neuen Präsidium eine faire Chance." Bläsing möchte sich vor allem um die Abteilungen außerhalb des Fußballs kümmern.

14.09 Uhr: Michael Baumgärtner stellt sich als Präsidiumsmitglied vor: "Wir wählen ein neues Präsidium, aber keine neue Obrigkeit, der wir unterliegen. Die Kultur des Mitbestimmens und Mitgestaltens ist mein Traum von Hertha BSC."

14.06 Uhr: Nebenbei nimmt Kay Bernstein diverse Glückwünsche entgegen, auch von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic, Noch-Finanzchef Ingo Schiller und Geschäftsführer Tom Herrich.

14.03 Uhr: Es folgt die Nachwahl der normalen Präsidiumsmitglieder. 25 Kandidaten stellen sich in einem jeweils dreiminütigen Redebeitrag vor.

14.01 Uhr: Da Ingmar Pering zurückgezogen hat, ist Fabian Drescher der einzige Kandidat. Die Wahl zur Vize-Präsidentschaft läuft.

13.55 Uhr: Drescher: "Ich bin klarer Verfechter von 50+1, aber ich habe damals auch dem Einstieg der Tennor-Gruppe zugestimmt, weil 50+1 nicht davon berührt wird." Drescher verdeutlicht, dass das Investment aus wirtschaftlichen Gründen nötig gewesen ist.

13.46 Uhr: "Im Verhältnis zu unserem Investor Lars Windhorst sollten in Zukunft ruhigere Töne angeschlagen werden", sagt Drescher. Investor Windhorst ist natürlich auch anwesend im City Cube.

13.41 Uhr: Jetzt bringen sich die Kandidaten für die Vize-Präsidentschaft in Stellung. Es beginnt Fabian Drescher. Drescher: "Hertha BSC soll idealerweise als der Verein wahrgenommen werden, der die gesamte Stadt hinter sich vereint."

13.40 Uhr: Das amtliche Ergebnis lautet: 1670 Stimmen für Kay Bernstein, 1280 Stimmen für Frank Steffel, 26 Stimmen für Marvin Brumme.

13.39 Uhr: Ingmar Pering, der als Vize-Präsident unter Steffel antreten wollte, zieht seine Kandidatur zum Vize-Präsidenten zurück.

13.36 Uhr: "Vielen Dank für euer Vertrauen, vielen Dank für eure entgegengebrachte Verantwortung. Unsere alte Dame liegt auf der Intensivstation, wir können sie jetzt gemeinsam gesund machen. Jeder, der heute hier anwesend ist, ist Markenbotschafer von Hertha BSC", sagt der neue Hertha-Präsident Bernstein. Der Satz "Ich nehme die Wahl an" fällt nicht.

Kay Bernstein ist neuer Hertha-Präsident

13.31 Uhr: Weißer Rauch über dem City Cube: Hertha BSC hat einen neuen Präsidenten. Es ist Kay Bernstein. Riesenjubel in der Fanszene. Damit ist erstmals in Europa ein ehemaliger Ultra zum Präsidenten eines Profifußball-Klubs gewählt worden.

13.30 Uhr: Versammlungsleiter Dr. Lentfer verkündet noch mal die aktuelle Präsenz im City Cube. 3150 Mitglieder, davon 3040 stimmberechtigt, haben sich eingefunden.

13.27 Uhr: Die Spannung steigt, die Auszählung ist abgeschlossen. Die Verkündung, wer der neue Hertha-Präsident ist, steht unmittelbar bevor.

13.17 Uhr: Die Auszählung der Stimmen ist in vollem Gange, die Mitglieder suchen in der Pause nach Erfrischungen.

12.55 Uhr: Das war es dann auch mit den Vorstellungen der Kandidaten samt Fragerunde. Die Wahl beginnt.

12.53 Uhr: Ein Mitglied fragt: "Wie wollen sie das hier einigen, wenn ich sehe, wie Herr Bernstein seine Leute organisiert ans Mikrophon bringt?"

12.49 Uhr: "Ich bin 50 Jahre Hertha-Fan, und ich weiß nicht, ob es zwingend ist, dass man davon 30 Jahre in der Kurve gestanden haben muss, um eine verantwortungsvolle Position im Verein zu übernehmen", sagt Steffel.

12.40 Uhr: Steffel: "Unterstellt uns doch nicht, dass wir hier oben irgendetwas gegen den Verein tun wollen. Der Verein sind wir alle zusammen. Doch Hertha BSC ist nicht nur ein Breitensportverein, sondern es geht auch um Wirtschaftlichkeit." Die Fragerunde ist hochemotional.

12.34 Uhr: Steffel wird einerseits vorgeworfen, dass er bei Hertha alte Seilschaften fortführen will, weil Ingmar Pering als Vize-Präsident unter ihm weitermachen soll. Andererseits wird ihm zu wenig Hertha-DNA vorgeworfen.

12.31 Uhr: Steffel: "Egal, wie das hier heute ausgeht: Es darf keine Gewinner und keine Verlierer geben, sondern ab morgen nur noch Herthaner."

Steffel bleibt konkrete Antworten schuldig

12.24 Uhr: Frage an Steffel: "Wären Sie auch bereit, als Vize-Präsident oder normales Präsidiumsmitglied diesen Weg mit Hertha BSC zu gehen oder auch in einer Doppel-Spitze mit Kay Bernstein?" Steffel schließt diese Variante aus, da entsprechende Kandidaturen bis vor einer Woche hätten hinterlegt werden müssen.

Viele Nachfragen verlangen konkrete Maßnahmen, die Steffel äußern soll, um Hertha wieder nach vorn zu bringen. Steffel bleibt konkrete Antworten schuldig - wie Kay Bernstein vor ihm, der ähnliche Fragen der anwesenden Mitglieder nicht gestellt bekam.

12.20 Uhr: Lange Schlangen an den Mikrophonen, es wird diverse Nachfragen aus der Mitgliedschaft geben.

12.19 Uhr: "Lasst uns dafür sorgen, dass Fredi Bobic und das Trainerteam nicht mehr abgelenkt werden, sondern das tun können, wofür sie bezahlt werden. Wir wollen nicht mehr daran Schuld sein, dass es sportlich schlecht läuft. Und wir wollen nach dem Union-Spiel zeigen, wer in der deutschen Hauptstadt wirklich die Nummer eins ist."

"Wir brauchen Kompetenz, ohne wirtschaftlichen Erfolg können wir die ganzen anderen Themen nicht bearbeiten. Ich bin gern bereit, es gemeinsam zu machen. Kay, meine ausgestreckte Hand steht", sagt Steffel und spricht Kandidat Kay Bernstein direkt an, mit ihm zusammenzuarbeiten.

12.13 Uhr: Steffel spricht über sein Wirken als Präsident bei den Handball-Füchsen, die er brachliegend in der dritten Liga mit in die Erstklassigkeit geführt hat. "Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Sport und Parteipolitik nichts miteinander zu tun haben", sagt Steffel. Zur Stadionfrage: "Der Senat scheint sehr aufgeschlossen zu sein. Wir müssen schauen, dass wir die nächsten zwei Jahre in der Stadionfrage nutzen."

12.09 Uhr: Zum Schluss betritt Frank Steffel das Podium, Applaus aus dem hinteren Bereich des Saals, Stille im vorderen Bereich. Steffel: "Ich bin leidenschaftlicher Unternehmer, das gibt mir auch die Möglichkeit, mich um eine ehrenamtliche Aufgabe zu bewerben. Ich habe als Mitglied fünf Abstiege miterlebt, Gott sei Dank keinen sechsten."

12.04 Uhr: Brummes Ausführungen sind vom Hertha-Herz geprägt, bleiben insgesamt jedoch blass. Brumme bestätigt auf Nachfrage eines Mitglieds, dass ihm durch den Aufsichtsrat oder Frank Steffel durch die Blume nahegelegt wurde, auf eine Kandidatur zu verzichten.

12.03 Uhr: Brumme beginnt in seinem Sechs-Punkte-Plan mit dem Stadionbau. Unter anderem heißt es da: "Wir müssen es in dieser Amtszeit geschafft haben, die Baugenehmigung für ein neues Stadion erhalten zu haben. Sportlicher kontinuierlicher Erfolg und sportliche Festigung im oberen Tabellendrittel sind das Ziel. Ich werde meine ganze Kraft dafür einsetzen, damit Hertha wieder eine große Familie wird."​

11.59 Uhr: Jetzt ist es an Außenseiter Marvin Brumme, sich vorzustellen. "Den Applaus von Herrn Bernstein werde ich sicher nicht bekommen." Brumme stellt sich vor, geboren in Hellersdorf, Unternehmer, Herthaner seit 1997.

11.56 Uhr: Vorwurf an Bernstein: "Sie haben kein messbares Ziel genannt. So etwas erwarte ich von einem Politiker." Bernsteins Antwort: "Die Ziele formuliert das Präsidium, dem kann ich doch nicht vorweggreifen."

11.54 Uhr: Auf Nachfrage eines Mitglieds antwortet Bernstein: "Ein neues Stadion für Hertha ist enorm wichtig."

Bernstein: "Lasst uns dem Berliner Sport-Club seine Seele zurückgeben"

11.48 Uhr: In seinem Zehn-Punkte-Programm geht es um das Einen, darum, Vertrauen aufzubauen. "Nach Braunschweig fahren und gewinnen, nach Köpenick fahren und alles raushauen, dann kommt die launische Diva ins volle Olympiastadion, dann zeigen wir, wo der Frosch die Locken hat", sagt Bernstein. "Lasst uns dem Berliner Sport-Club seine Seele zurückgeben", endet Bernstein - und bekommt aus dem vorderen Bereich des Auditoriums, wo die Fanszene sitzt, stehende Ovationen. Die hinteren zwei Drittel des Publikums bleibt sitzen.

​Viele Sätze, die der geschundenen Fanszene schmeicheln. Konkrete Antworten, wie er das Multi-Millionen-Euro-Unternehmen führen will, bleibt er ebenso schuldig wie Sätze zur Stadionfrage.

11.42 Uhr: "Sollte ich gewählt werden, darf es kein Geklüngel mit Team Bernstein geben. Sollte ich gewählt werden, gehe ich raus aus dem operativen Geschäft", erklärt Bernstein und meint seine eigene Firma. "Wir haben selbst zum Geklüngel beigetragen, im Grunde funktioniert nichts wirklich. Selbst eine Investition von 374 Millionen Euro wurde pulverisiert. Wir müssen unseren Verein entgiften. Es braucht einen kompletten Neustart und einen Burgfrieden zwischen Hertha, der Tennor-Holding und dem Team Bobic. Ich bin bereit, mein Ego hintenanzustellen." Weiter sagt Bernstein: "Ich kann führen, ich kann einen, ich kann Projekt-Management. Aber wir alle sind Hertha BSC."

Kandidat Kay Bernstein bezeichnet sich als "Kind der Kurve"

11.39 Uhr: Jetzt geht es ans Eingemachte: Die Kandidaten stellen sich vor. Es beginnt - nach alphabetischer Reihenfolge - Kay Bernstein. Riesenapplaus im Saal. "Das erhöht den Druck gar nicht", sagt Bernstein. Der Ex-Ultra bezeichnet sich selbst als Kind der Kurve.

11.38 Uhr: 3084 Mitglieder haben sich im City Cube eingefunden - eine enorme Zahl! 2977 davon sind stimmberechtigt. Das ist schon jetzt die größte Hertha-Mitgliederversammlung der Geschichte.

11.30 Uhr: Jetzt wird Brüggemann direkt angesprochen, er hätte dem demokratischen Wahlprozess geschadet, weil er möglichen Kandidaten geraten hätte, sich nicht zur Wahl zu stellen, damit der mögliche Wunschkandidat (Frank Steffel) seine Macht absichern kann. Brüggemanns Antwort: "Wir haben keinem abgeraten, sonst hätten wir nicht 29 von 30 Kandidaten zugelassen." Der eine Kandidat hat laut Brüggemann trotz dreimaliger Aufforderung die Formalitäten nicht erfüllt. Versammlungsleiter Lentfer weist darauf hin, dass die Fragrunde nicht dazu dient, einen letzten Wahlkampf zu betreiben.

11.24 Uhr: Die erste Nachfrage aus dem Podium: Wie kann es sein, dass sie Kandidaten zugelassen haben, die nachweislich gegen die Ethik-Grundsätze von Hertha verstoßen hätten? Brüggemann antwortet: "Die Kandidaten, die wir zugelassen haben, haben die Voraussetzungen erfüllt und gegen keinen Kodex verstoßen." Frank Steffel und auch Ingmar Pering werden explizit angesprochen.

11.21 Uhr: Und los geht's: Ans Podium tritt der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Brüggemann, der von Gesprächen mit 30 Kandidaten für die verschiedenen Ämter im Präsidium berichtet.

11.18 Uhr: Nach dem Verlesen der Tagesordnung durch Versammlungsleiter Dr. Dirk Lentfer kommt auch schon die erste Wortmeldung. Die Tagesordnung soll um den Punkt einer Fragerunde erweitert werden, in der der Aufsichtsrat Stellung zur Kandidatenauswahl nehmen soll. Eine klare Mehrheit ist dafür. Hintergrund: Die Fan-Szene wirft dem Aufsichtsrat vor, dass das Gremium einen Kandidaten bei der Auswahl favorisiert habe.

Mitgliederversammlung beginnt mit Schweigeminute

11.07 Uhr: Die Versammlung beginnt mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Hertha-Fan Michael Radtke, der nach einer Auseinandersetzung nach dem Relegations-Hinspiel gegen den Hamburger SV ums Leben gekommen war.

11.03 Uhr: Präsidiumsmitglied Ingmar Pering eröffnet als Sprecher des Präsidiums die außerordentliche Mitgliederversammlung von Hertha BSC.

10.54 Uhr: Es ist fünf Minuten vor 11 Uhr, Frank Zanders Klubhymne "Nur nach Hause" ruft die Mitglieder in den City Cube zur wegweisenden Wahl des neuen Präsidenten

10.38 Uhr: Ab 11 Uhr entscheiden die Mitglieder von Hertha BSC über die Zukunft des Vereins. Wer wird neuer Präsident? Frank Steffel oder Kay Bernstein?