Berlin. Klimaaktivisten blockieren am Montag die Autobahn A100 in Berlin. Es kommt zu Staus und Verkehrsbehinderungen.
Blockaden von Demonstranten der Kampagne „Essen Retten - Leben Retten“ sorgen am Montag in Berlin für Staus und Polizei-Einsätze. Wie die Polizei auf Anfrage der Berliner Morgenpost mitteilte, blockierten die Demonstranten bereits am Morgen die A100 und Hauptverkehrsstraßen an insgesamt vier Stellen. Einige der Aktivisten klebten sich mit Spezialklebstoff auf dem Asphalt fest, hieß es von einer Polizeisprecherin.
A100 in Berlin: An diesen Stellen gab es Blockade-Aktionen
- Auf der A100 Höhe Jakob-Kaiser-Platz in Richtung Ausfahrt Beusselstraße
- An einer weiteren Stelle auf der A100 am Jakob-Kaiser-Platz
- A100 Ausfahrt Seestraße in Fahrtrichtung Wedding
- Außerdem gab es eine Blockade auf der Spandauer-Damm-Brücke in Charlottenburg
Durch die Blockaden kam es zu Verkehrsbehinderungen. Die Polizei leitete den Verkehr am Autobahndreieck (AD) Charlottenburg ab. Die A100 war zwischenzeitlich Richtung Wedding ab AD Charlottenburg gesperrt.
Im Verlauf des Vormittags löste die Polizei die Blockade auf und nahm 18 Umweltaktivisten vorläufig fest. Auch die A100 Höhe Jakob-Kaiser-Platz und die Spandauer-Damm-Brücke wurden geräumt. An beiden Orten wurden insgesamt 13 Personen vorläufig festgenommen. Nach der Anzeigenaufnahme und der Überprüfung der Personalien wurden die Aktivisten wieder auf freien Fuß gesetzt. Insgesamt nahm die Polizei am Montagvormittag 31 Personen fest. Für 26 wurde ein fortgesetztes Polizeigewahrsam beantragt, dem ein Haftrichter allerdings nicht entsprach.
Am Nachmittag kam es erneut zu Blockaden, wieder Höhe Jakob-Kaiser-Platz, Seestraße und Spandauer-Damm-Brücke. Im Fall der Seestraße wurde der Verkehr über die Ausfahrt Beusselstraße von der A100 abgeleitet, so die VIZ. Laut VIZ wurden zeitweise folgende Sperrungen eingerichtet: -
- A100 Richtung Wedding ab Dreieck Charlottenburg
- A100 Richtung Wedding, Ausfahrt Spandauer Damm
Autofahrer müssten mit 30 Minuten mehr Zeit rechnen, so die VIZ.
Die Polizei löste die Blockade auf, die Sperrung ab Dreieck Charlottenburg konnte wieder aufgehoben werden.
Aktivistin: "Es tut mir weh für die Leute"
Eine der Aktivistinnen schrieb bei Twitter am Vormittag: "Bin wieder angeklebt. Verkehr steht! Es tut mir weh für die Leute aber es ist notwendig, weil wir mitten im Klimakollaps sind und Alarm schlagen müssen."
Auch ein Video der Blockade-Aktion kursierte am Vormittag bei Twitter. Es zeigt, wie mehrere Berliner Rettungskräfte versuchen, eine mit der Hand festgeklebte Aktivistin vom Asphalt zu lösen. Ob die Szenen am Montag oder in der vergangenen Woche aufgenommen wurden, war nicht ersichtlich.
In der vergangenen Woche gab es am Montag, Dienstag und Freitag Blockade-Aktionen. Die Aktivisten fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarwende, um Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu senken. Sie nennen sich Aufstand der letzten Generation.
mit dpa