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TXL-Bus fährt nur noch bis Hauptbahnhof

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Jens Anker
In Tegel bilden sich an der Haltestelle des TXL-Busses Schlangen (Archivbild).

In Tegel bilden sich an der Haltestelle des TXL-Busses Schlangen (Archivbild).

Foto: Christoph Soeder / dpa

Der TXL war ständig verspätet, blieb im Stau stecken. Mit neuem Konzept will die BVG das Problem lösen. Zudem gibt es eine neue Buslinie.

Der Berliner Flughafenbus TXL fährt künftig nicht mehr bis zum Alexanderplatz, sondern nur noch bis kurz hinter den Hauptbahnhof. Dadurch soll der Bus verlässlicher in einem Sechs-Minuten-Takt fahren, teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Montag mit. Die Routenänderung des Flughafenbusses ist Teil des neuen Buslinienkonzepts, das die BVG am Montag vorgestellt hat. Der TXL stand in der Vergangenheit auf dem Weg vom Alexanderplatz zum Flughafen Tegel oft im Stau, sodass der Fahrplan wegen des hohen Verkehrsaufkommens nicht eingehalten werden konnte.

Zwischen Hauptbahnhof und Alexanderplatz verkehrt nun künftig die Linie 245, die aber im Gegensatz zum TXL an allen vorhandenen Haltestellen hält. Alle von der BVG vorgestellten Änderungen gelten ab dem Beginn des kommenden Schuljahres, dem 4. August.

Neue Buslinie 300 bis zur Warschauer Straße

Zudem schafft die BVG nach dem Vorbild des 100er- und 200er-Busses eine neue Buslinie 300, die künftig von der Philharmonie über den Potsdamer Platz, Unter den Linden, Alexanderplatz bis zur Warschauer Straße verkehren wird und wie die beiden anderen Linien an zahlreichen Touristenattraktionen entlangfährt. Die bekannte Touristenlinie 200 fährt dagegen ab August dieses Jahres nicht mehr über die Straße Unter den Linden, sondern wird über die Leipziger Straße geleitet. „Gemeinsam mit der Nachtbuslinie N2 ersetzt sie die Metrobuslinie M48, die zukünftig am U-Bahnhof Mohrenstraße endet“, so die Berliner Verkehrsbetriebe. Mit dem neuen Verkehrskonzept solle die Luftqualität in stark befahrenen Straßen erhöht werden. Zudem werde das Angebot an die steigende Nachfrage angepasst, begründete die BVG die neuen Routen für die Buslinien in der Innenstadt.

Igeb: "Mehrwert für den Nutzer ist bescheiden"

Der Fahrgastverband Igeb hält wenig von den vorgelegten Änderungen. „Der Mehrwert für den Nutzer ist eher bescheiden“, sagt der Vize-Vorsitzende der Vereinigung, Jens Wieseke. Die neue Linie 300 sei der verzweifelte Versuch der BVG, einen Einsatzort für die neuen Elektro-Busse zu finden. Die vier in Berlin bereits fahrenden E-Busse sind bislang vor allem auf der Linie 142 im Einsatz, die den U-Bahnhof Leopoldplatz in Wedding mit dem Ostbahnhof in Friedrichshain verbindet. Doch weil die Leistungsfähigkeit nicht für den ganzen Tag ausreicht, müssen die Busse, wie berichtet, ab mittags wieder zum Aufladen auf das Betriebsgelände in Weißensee fahren.

Auf der neuen und vor allem kürzeren Linie 300 können die E-Busse nun länger fahren. „Die neue Linie 300 ist eine reine Deko-Linie für das Schaufenster“, kritisierte Igeb-Vorsitzender Wieseke deshalb die neuen Pläne. „Damit lockt die BVG keine zusätzlichen Passagiere an.“

Auf Drängen des Senats stockt die BVG derzeit den Fuhrpark mit deutlich mehr Elektrobussen auf. 45 hat sie bereits bestellt, 90 zusätzliche sollen folgen. Insgesamt soll bis 2030 der gesamte, 1400 Fahrzeuge umfassende Fuhrpark elektrisch angetrieben fahren.

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In einer früheren Version schrieben wir, dass der Takt für den TXL-Bus von zehn auf sechs Minuten verdichtet werden soll. Der TXL soll aber nach Fahrplan schon jetzt im Sechs-Minuten-Takt fahren.