Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat in seiner Neujahrsansprache zu Toleranz, Demokratie und Weltoffenheit aufgerufen. Derzeit werde das gesellschaftliche Klima rauer, antidemokratische und nationalistische Kräfte meldeten sich europaweit zum Teil hasserfüllt zu Wort, sagte der SPD-Politiker laut dem vorab verbreiteten Redetext. „Dem müssen wir entgegentreten.“
Berlin sei in seiner Vielfalt die vielleicht europäischste Stadt überhaupt, so Müller. „Gerade aus unserer historischen Erfahrung heraus werden wir weiter für ein Europa der Freiheit und der offenen Grenzen kämpfen. Dafür brauchen wir jeden Menschen.“ Der RBB strahlt die Ansprache am Neujahrstag um 19.55 Uhr aus.

Gedenken an die Terror-Opfer
Müller erinnerte bei auch nochmals an die Opfer des Terroranschlags auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. „Wir lassen uns unsere Freiheit nicht durch Gewalt einschränken“, sagte er mit Blick auf den am 19. Dezember begangenen Jahrestag. „Und wir werden weiter gegen Antisemitismus und Rassismus einstehen. Dafür ist in unserer Stadt kein Platz.“
Für das neue Jahr kündigte der Regierungschef an, Arbeit und Bildung blieben die wichtigsten Themen. Der rot-rot-grüne Senat habe im ersten Jahr seiner Zusammenarbeit bereits wichtige Verbesserungen auf den Weg gebracht.
„Nicht alles wird sich von heute auf morgen ändern“, räumte der SPD-Politiker ein. Aber der eingeschlagene Weg werde die Stadt für die Bürger moderner und sozialer machen. „Und es soll dabei das Berlin bleiben, das wir zu Recht alle lieben.“
