Milliardär und Kunstmäzen Reinhold Würth zeigt sich irritiert über den gescheiterten Kauf des Chipperfield-Hauses an der Berliner Museumsinsel. „Es war schon ein bisschen skurril“, sagte Würth der Berliner Morgenpost.
Es sei alles abgehandelt gewesen „zwischen Herrn Bastian, der Stiftung und mir“, so Würth. „Dann hat sich die Familie Bastian überraschend anders entschieden. Ich hätte der Stiftung eine Spende gemacht, damit sie das Haus erwerben kann. Nun bekommt sie das Haus ohne mein Geld“, erklärte der Kunstsammler.
Er will der Stiftung nun anderweitig helfen: „Ich bin mit dem Stiftungspräsidenten Herrn Parzinger im Kontakt. Wir kriegen unser Geld schon irgendwo anders unter.“
Haus Bastian - Der Traum von der Museumsinsel
Anfang Oktober hatte die Galeristenfamilie Bastian überraschend angekündigt, ihr von Stararchitekt David Chipperfield gebautes Haus in Berlin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu schenken. Ursprünglich hatte die Stiftung mitgeteilt, Reinhold Würth werde den Ankauf finanzieren. Die Bastians hätten nach Angaben der Preußenstiftung auf einen Gewinn beim Verkauf verzichten wollen, um eine weitere kulturelle Nutzung zu ermöglichen.
Über sein Verhältnis zur Hauptstadt sagte der baden-württembergische Schrauben-Unternehmer: „Ich finde Berlin zum Schmunzeln. Herr Wowereit hat einen Satz geprägt, der den Berlinern noch über Generationen nachhängen wird: Die Stadt ist sexy, aber elend pleite. Das wird noch Jahrzehnte so sein.“
Er möge die Berliner Schnauze, so Würth weiter. „Ich höre gern zu, wenn die Berliner ihre große Klappe aufmachen.“ Sein Anwesen auf Schwanenwerder nutze er „viel zu wenig‘“, bedauerte Würth. „Viele Firmen und Verbände machen dort Veranstaltungen, es ist ja auch unsere Hauptstadtrepräsentanz. Insofern sind wir damit sehr zufrieden.“
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