Nach dem tödlichen Unfall einer Radfahrerin bei einem Unfall in Berlin-Moabit rufen die Initiatoren des "Volksentscheids Fahrrad" zu einer Mahnwache auf.
In einem Facebook-Post laden sie ein zu einer Mahnwache am Montagabend um 19.30 Uhr in der Beusselstraße in Moabit.
Die Berliner Morgenpost übertrug die Mahnwache im Livestream bei Facebook:
In dem Post heißt es: "Heute ist die 14. Radfahrerin in Berlin in diesem Jahr getötet worden. Wir sind traurig. Und wir sind sauer, denn diese Unfälle wären zu verhindern." Es sei Aufgabe der Politik, sichere Infrastruktur zu schaffen, so die Initiatoren. Dieser Aufgabe komme die Politik nicht nach.
"Deswegen setzen wir uns morgen wieder hin: um die Verantwortlichen still anzuschreien, denn sie haben fahrlässig in Kauf genommen, das eine weitere junge Frau durch schlechte Infrastruktur und schlechtes Verhalten sterben musste", heißt es weiter.
Die 32-Jährige war am Sonntagmittag auf der Beusselstraße in Höhe des Berliner Großmarktes von einem Lkw erfasst worden. Die Frau starb noch an der Unfallstelle. Der Lasterfahrer erlitt einen Schock und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
In den vergangenen drei Jahren gab es zehn (2015), zwölf (2014) und neun (2013) Todesopfer unter Radfahrern bei Unfällen in Berlin.
Das erklärte Ziel des Senats von 2011 war es, die jährliche Anzahl der durch Verkehrsunfälle getöteten Radfahrer bis 2025 um 40 Prozent und die der Verletzten um 30 Prozent zu senken. In den vergangenen Jahren stiegen die Zahlen hingegen eher etwas. Die Zahl der schwer verletzten Radfahrer liegt jährlich bei etwa 600, die Zahl der leichtverletzten Radler bei ungefähr 4500.
Allerdings nahm auch der Radverkehr massiv zu. Besonders im Sommer fahren deutlich mehr Menschen mit dem Fahrrad durch Berlin, auf vielen Radwegen ist es eng. Nach der Statistik der Polizei sind die Radfahrer auch keineswegs nur Unfallopfer, sondern bei der Hälfte der Unfälle auch Verursacher, weil sie zu schnell fahren und Einbahnstraßen, rote Ampeln und Vorfahrtsregeln missachten.