Schulen

Das sind Berlins beliebteste Schulen

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R. Köhler und A. Nayhauß
Fast 1000 Plätze sind an Gymnasien und Sekundarschulen noch frei

Fast 1000 Plätze sind an Gymnasien und Sekundarschulen noch frei

Foto: Marijan Murat / dpa

Die Sekundarschulen haben in der diesjährigen Anmelderunde gegenüber den Gymnasien an Beliebtheit gewonnen. Die 10 beliebtesten Schulen.

Eltern wählen offenbar taktisch, wenn es darum geht, ihre Kinder an einem öffentlichen Gymnasium anzumelden.

Auf Platz eins der zehn beliebtesten Gymnasien steht in diesem Jahr das Robert-Blum-Gymnasium in Tempelhof-Schöneberg. Auf 128 Plätze haben sich dort 218 Schüler beworben. Im vergangenen Jahr hatte das Neuköllner Albert-Einstein-Gymnasium den ersten Platz inne.

Laut Bildungsverwaltung stehen sechs der zehn Gymnasien, die 2015 zu den Top 10 gehörten, in diesem Jahr nicht mehr auf der Liste. Dafür sind andere Schulen nach vorn gerückt.

Bei den Sekundarschulen hat sich wenig verändert. Auf dem ersten Platz steht hier die Reinickendorfer Max-Beckmann-Sekundarschule (315 Bewerber auf 150 Plätze). 2015 lag die Sophie-Scholl-Schule vorn. Die privaten Oberschulen beteiligen sich an dem Ranking nicht.

Insgesamt meldeten sich dieses Jahr 23.355 Schüler an einer öffentlichen Oberschule an. Beate Stoffers, Sprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), sagte der Morgenpost, dass das rund 860 Schüler mehr sind als im Vorjahr. „Trotzdem haben wir noch 973 freie Plätze“, so Stoffers. Man habe gut geplant. 2016 gibt es einen deutlichen Trend hin zur Integrierten Sekundarschule. 57,4 Prozent der Schüler wählten eine der 124 Sekundarschulen. 42,6 Prozent entschieden sich für eines der 89 Gymnasien.

Sekundarschulen mit eigener Oberstufe gefragt

Die Sprecherin der Integrierten Sekundarschulen, Miriam Pech, bezeichnete die Nachfrage als Erfolg. „Viele Eltern wollen den längeren Weg zum Abitur, allerdings an einem Standort, deshalb sind vor allem die Sekundarschulen mit eigener Oberstufe gefragt.“

Pech kritisierte, dass diese Entwicklung den Zielen der Oberschulreform zuwiderlaufe. „Geplant war, dass die Sekundarschulen mit Oberstufenzentren kooperieren, an denen die Schüler das Abitur ablegen können“, sagte sie. Bildungssenatorin Scheeres habe es den Sekundarschulen leichter gemacht, eine eigene Oberstufe einzurichten.

Zunehmend beliebt bei den Eltern sind auch Gemeinschaftsschulen. Viele dieser speziellen Sekundarschulen, an denen Schüler von der ersten Klasse bis zum Abitur lernen können, haben mehr Bewerber als Plätze. Ein Beispiel ist die Heinrich-von-Stephan-Schule in Mitte. Auf 104 Plätze haben sich 226 Schüler beworben.

60 Prozent nach festgelegten Kriterien

Das Gesetz sieht vor, dass Schulen, die mehr Bewerber als Plätze haben, 60 Prozent der Schüler nach selbst festgelegten Kriterien auswählen können. Meist wählen die Einrichtungen nach dem Notendurchschnitt der Förderprognose aus. Zehn Prozent der Plätze werden für Härtefälle vorgehalten, 30 Prozent müssen unter den restlichen Bewerbern ausgelost werden.

Dieses Jahr mussten die Eltern ihre Kinder vom 9. bis 23. Februar an der Oberschule ihrer Wahl anmelden. Ob es mit ihrem Erstwunsch geklappt hat, erfahren sie am 27. Mai.