Weiter mit Humor: BVG-Kunden dürfen über neue Sprüche für Busse und Trams abstimmen. Die sind entweder anrüchig – oder gegen Schwaben.
Schon länger werben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf ihren Fahrzeugen mit vermeintlich flotten Sprüchen. Jetzt fragt das Unternehmen auf seiner Internetseite noch mal genauer nach. Rund jeder zehnte Besucher wird aufgefordert, an einer Umfrage teilzunehmen und die neuesten Vorschläge zu bewerten.
Die Ideen einer externen Agentur sind oft anrüchig („Benutz mich – du willst es doch auch“, „Schluckt weniger als deine Alte“, „Gelenkiger als deine Mudda“), mal selbstironisch („Zum Zoo? Am Gorilla vorbei und hinsetzen!“) und manchmal auch eher nur für ein müdes Lächeln gut („Da findet auch noch Alexander Platz“).
Die Vorschläge würden regelmäßig erneuert, die am besten bewerteten dann auf Busse und Trams gedruckt, manche aber auch gleich wieder aus der Umfrage genommen, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. Gut abgeschnitten hätte ein Spruch mit Hommage an den alten Schlager von Drafi Deutscher: „Weine nicht, wenn der Regen fällt, Tram Tram, Tram Tram“.
BVG setzt weiter auf die Humor-Schiene
Eher schlecht kam eine Idee weg, die Berlins Schwaben auf die Schippe nehmen wollte: „Liebe Schwaben, wir bringen euch gerne wieder zum Flughafen“. Dies habe zu stark polarisiert, so Reetz, genau wie zu zweideutige Sprüche.
Nach dem großen Erfolg des Werbevideos „Is’ mir egal“ setzt die BVG offenbar weiter auf die Humor-Schiene. Der Berliner Fahrgastverband Igeb kritisiert das. „Die Sprüche sind platt. Wen wollen sie damit erreichen?“, fragt Sprecher Jens Wieseke.
Die BVG solle weniger Geld für Marketing und mehr für bessere Informationen an Baustellen ausgeben. Auch würden die auf Scheiben geklebten Sprüche dafür sorgen, dass die Fahrgäste nicht mehr herausschauen können.
Bei der BVG wollen sie das nicht gelten lassen. Die Aufkleber seien nicht besonders groß, „wir lassen unsere Fahrgäste nicht in einem dunklen Kasten sitzen“, so Sprecherin Reetz.