Ein Mann hat am späten Dienstagabend eine Frau am Ernst-Reuter-Platz vor eine U-Bahn geschubst. Sie starb. Es ist nicht der erste Fall dieser Art in Berlin. Auch in anderen Teilen Deutschlands wurden immer wieder Menschen vor einfahrende U- oder S-Bahnzüge auf das Gleis gestoßen.
- Im Oktober 2015 stieß eine 31 Jahre alte Mutter ihren elfjährigen Sohn nach Zeugenaussagen absichtlich an der Hamburger U-Bahnstation Hoheluftbrücke vor eine einfahrende Bahn. Der Zug überrollte den Jungen und verletzt ihn schwer.
- Im Mai 2015 nahm die Polizei zwei Männer fest, die am U-Bahnhof Klosterstraße in Berlin-Mitte einen 25-Jährigen auf die Schienen geschubst hatten. Zuvor war es zu einer Messerstecherei gekommen, bei der das Opfer eine lebensgefährliche Bauchwunde erlitt. Danach stießen ihn die beiden Täter auf die Gleise und flüchteten. Der Mann wurde geborgen, bevor ein Zug einfuhr.
- Zwei rivalisierende Flaschensammler gerieten im Juni 2014 am S-Bahnhof Lichtenberg in Streit. Dabei stieß ein 72-Jähriger einen 50 Jahre alten Wohnungslosen auf die Gleise. Ein S-Bahn-Mitarbeiter stoppte über einen Notschalter die Einfahrt von Zügen in den Bahnhof. Im gleichen Monat eskalierte am U-Bahnhof Platz der Luftbrücke eine Schlägerei. Dabei stieß ein 31-Jähriger einen 29-Jährigen ins Gleisbett. Ein Zeuge zog die Notbremse, um Schlimmeres zu verhindern.
- Am Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg wurde im März 2014 eine 39 Jahre alte Frau fast von einem Zug der Linie U1 überrollt. Sie wurde von einer 31 Jahre alten Angreiferin gestoßen, mit der sie kurz zuvor in Streit geraten war. Die beiden kannten sich nicht. Ein Passant zog die Frau geistesgegenwärtig auf den Bahnsteig zurück.
- Im März 2014 wurde ein betrunkener Bettler auf dem Bochumer Hauptbahnhof von einem 50-Jährigen abgewiesen. Aus Frust stieß der 29-Jährige den Mann auf die Gleise. Passanten konnten ihn gerade noch vor einer einfahrenden S-Bahn zurück auf den Bahnsteig heben. Das Opfer wurde bei dem Sturz schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl.
- Im Mai 2013 erlitt ein 20-Jähriger bei einem Streit mit mehreren Unbekannten im Berliner U-Bahnhof Gleisdreieck schwere Verletzungen. Beim Verlassen eines Zuges der Linie U1 geriet das Opfer zwischen die Bahnsteigkante und einen Waggon der anfahrenden Bahn. Fahrgäste zogen die Notbremse und kümmerten sich um den 20-Jährigen.
- 2012 wurde ein 20 Jahre alter Bundeswehrsoldat wegen versuchten Totschlags zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt. Er hatte im Dezember 2011 einen 17-Jährigen am S-Bahnhof Friedrichstraße in Mitte vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen. Der Triebwagenführer konnte mit einer Notbremsung in letzter Sekunde verhindern, dass der Schüler überrolt wurde. Im Prozess nannte der Täter unkontrollierte Wut als Motiv.
- Dezember 2007: Weil seine Lebensgefährtin ihn verlassen wollte, stieß ein 34-Jähriger die Freundin der Frau auf dem Aachener Westbahnhof vor einen fahrenden Zug. Sie wird getötet. Der Angreifer hatte ihr die Schuld am Ende seiner Beziehung gegeben.