Nach mehr als einem Monat in der Werkstatt kommen die Elektrobusse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wieder in Fahrt. Wie das Landesunternehmen am Dienstag mitteilte, war es in zwei der Fahrzeuge zu einem Kurzschluss im Hochvoltsystem gekommen.
Zur Behebung wurden „zusätzliche Schutz und Entlastungsschaltungen eingebaut und die Software angepasst“, so die BVG. Damit seien weitere Kurzschlüsse in Zukunft ausgeschlossen. Weil es sich beim E-Bus Berlin um ein Forschungsprojekt handele, seien die Störungen im Vorfeld nicht absehbar gewesen.
Für Mittwoch plant die BVG zunächst noch einen Testlauf ohne Passagiere. Ab Donnerstag sollen die nahezu lautlos rollenden Fahrzeuge dann wieder im 20-Minuten-Takt auf der Linie 204 zwischen Zoo und Südkreuz eingesetzt werden.
Test für mindestens ein Jahr
Die E-Busse wurden in langjähriger Arbeit mit mehreren Partnern auf die Strecke gebracht. Der Bushersteller ist die polnische Firma Solaris, das Ladesystem Primove, das ein kontaktloses Aufladen der Batterie ermöglicht, kommt vom kanadischen Schienenhersteller Bombardier. Auch die Technische Universität Berlin ist beteiligt.
Die BVG testet die Modelle vom Typ Solaris Urbino 12 electric für mindestens ein Jahr, um ihre Praxistauglichkeit zu prüfen. Noch gibt es keine serienmäßigen Fahrzeuge dieser Art, die vier Busse waren mit 2,8 Millionen Euro dreimal so teuer wie die herkömmlichen Dieselbusse. Doch ab 2020 soll die BVG laut einem Senatsbeschluss nur noch emissionsfreie Fahrzeuge anschaffen dürfen. Viele Experten halten dies für unmöglich.