Eiscafés

Holiday on Eis - So wird der Berliner Sommer köstlich

| Lesedauer: 9 Minuten
Kundry Rymon, Gerlinde Schulte, Britta Klar, Judith Luig, Katrin Lange, Anja Lindemann, Sophia Mareschow, Annika Jenk, Nina Paulsen
Das schmeckt - zum Beispiel hier, bei  Fräulein Frost

Das schmeckt - zum Beispiel hier, bei Fräulein Frost

Foto: Reto Klar

Vanille, Erdbeer, Schokolade oder doch lieber Ziegenkäse-Kürbiskern? Unsere Tipps, wo Sie das leckerste Eis der Stadt bekommen.

Sommer ist schön. Wegen der Wärme und der Sonne – und natürlich wegen der Schulferien, über die sich jetzt vor allem Kinder freuen. Das Beste aber ist: Man kann ständig mit gutem Gewissen ganz viel Eis essen. Und genau das machen die Deutschen auch. Insgesamt 7,8 Liter isst jeder Bundesbürger im Jahr, davon 1,5 Liter an Eisdielen. Die Favoriten sind dabei Klassiker: Schoko, Vanille und Haselnuss zählen zu den beliebtesten Sorten. Doch natürlich gibt es auch Besonderheiten – vor allem in Berlin. Die Morgenpost-Redaktion hat deshalb ihre Lieblings-Eisdielen zusammengetragen. Vielleicht ist ja auch etwas für Sie dabei – auch wenn an diesem Wochenende hier und da ein paar Regentropfen fallen sollen. Aber eigentlich ist das für den Genuss ja auch egal. Eis geht schließlich immer.

Eismanufaktur Berlin

Kurz vor der Modersohnbrücke an einer Straßenecke in Friedrichshain. Draußen in der Sonne stehen ein paar rote Stühle vor der dunkelgrau gestrichenen Hauswand, über der Tür ist eine kleine Fahne angebracht, die in einer Sommerbrise weht: die Eismanufaktur Berlin. Hier ist für jeden etwas dabei: Neben normalen Klassikern gibt es außergewöhnliche Varianten wie „Grüner Tee“ oder „Milch und Honig mit Rosmarin“. Außerdem stehen neben Milch- und Fruchteis himmlische Sorbetsorten zur Wahl – so können sich auch Veganer und Menschen mit Laktoseintoleranz die riesigen Eiskugeln auf der Zunge zergehen lassen. Schon vier Mal wurde die Eismanufaktur zu einer der 40 besten Eisdielen Deutschlands gekürt.

Wo? Gärtnerstr. 33a, Friedrichshain

Öffnungszeiten: wetterabhängig

Preis pro Kugel: 1,30 Euro

Leckerste Sorte: Dunkle Schokolade

Kurioseste Sorte: Weiße Schokolade mit Parmesan

Hokey Pokey

Das Hokey Pokey hat Niko Robert 2011 eröffnet. Benannt ist sie nach der Eissorte Hokey Pokey, Vanilleeis mit Karamellstücken nach einem Originalrezept aus Neuseeland, das Robert aus einem Urlaub mitbrachte. „Drei Konditoren und ich stellen das Eis wie damals her. Es ist alles selbst gemacht“, sagt Robert. Jeden Tag werden 22 Eissorten verkauft. Das Angebot wechselt je nach Saison. Kinder können auch zwischen verschiedenen Toppings wählen. Wie wäre es zum Beispiel mit Marshmallows oder Streuseln?

Wo? Stargarder Straße 73, Prenzlauer Berg

Öffnungszeiten: tgl. 12-22 Uhr

Preis pro Kugel: 1,60 Euro

Leckerste Sorte: Weiße Schokolade mit Tonkabohne

Kurioseste Sorte: Gurke Gin Tonic

Coure di Vetro

Angelika Kaswalder und Guido Dorigo eröffneten 2013 den Eisladen an der Max-Beer-Straße. Benannt ist er nach dem Film „Herz aus Glas“ von Werner Herzog. Ihr Herz aus Glas ist die gläserner Eismanufaktur mit der silbernen Eismaschine im Erdgeschoss ihres Ladens. 16 Sorten werden dort hergestellt. „Wir kaufen die Zutaten direkt bei kleinen Firmen. Ich bin zum Beispiel nach Sizilien gereist, um die besten Pistazien zu finden“, sagt Kaswalder. Seit neustem haben sie auch einen Eiswagen, der in der Stadt verkauft – derzeit freitags und sonnabends von 18-22 Uhr am Haus der Kulturen der Welt.

Wo? Max-Beer-Straße 33, Mitte

Öffnungszeiten: Mo ab 12 Uhr, Di-Fr ab 9 Uhr, Sa-So ab 10 Uhr

Preis pro Kugel: 1,20 Euro, Pistazie kostet 1,70 Euro

Leckerste Sorte: Schokoladen-Sorbet

Kurioseste Sorte: Safran

Eisbox

Die Eisbox ist wie ihr Name – minimalistisch. Inhaberin und Eiskreateurin Marion Schmid stellt in der kleinen Manufaktur nur zertifiziertes Bio-Eis her und ist ständig auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen. Der karg eingerichtete kleine Eisladen hat nie mehr als zwölf Sorten im Tresen, zur Hälfte feste Klassiker wie Erdbeer/Minze und Zitrone/Basilikum, die übrigen richten sich nach der Saison. Neu und fast wie eine Praline ist ihr herbes Schokoeis aus 70 prozentiger Bio-Valrhona-Schokolade, das immer schnell weg ist. Bei der Hitze beliebt sind leichtes Joghurteis, Mango- und Kirscheis.

Wo? Elberfelder Str. 27, Moabit
Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-21 Uhr, So bis 20 Uhr

Preis pro Kugel: 1,50 Euro, Pistazie und das Valrhona-Eis 2 Euro

Leckerste Sorte: Tonkabohne

Kurioseste Sorte: Campari-Melone-Sekt-Sorbet

Die Eismacher

Hier gibt es viele ausgefallene Sorten. Etwa Schwarzwälder Kirsch, Tahiti Vanille oder Sesam – sie werden wie alle anderen Sorten in Eigenproduktion hergestellt. Auffällig ist hier vor allem ein lilafarbenes Eis namens Ube. Es wird aus philippinischen Süßkartoffeln hergestellt. Auch das giftgrüne Eis Pandan ist lecker und beliebt. Verstecken müssen sich aber auch die etwas blasseren Eissorten, wie Tahiti-Vanille oder Ingwer-Milch nicht. Ein Besuch in der Eisdiele in Kreuzberg ist auf jeden Fall nicht nur etwas für das Auge.

Wo? Körtestraße 10, Kreuzberg

Öffnungszeiten: tgl. 12-19 Uhr, bei schönem Wetter auch länger

Preis pro Kugel: 1.20 Euro, Kinderkugel für 70 Cent

Leckerste Sorte: Valrhona-Schokolade

Verrückteste Sorte: Ube

Eisgrün

Das Eisgrün am S-Bahnhof Halensee ist noch ein klassisches Eis-Café, in dem man nicht nur Eis to go bekommt, sondern auch in Korbstühlen auf der Kudamm-Terrasse an die 60 verschiedene Eisbecher, -Cocktails und Eiskreationen genießen kann. Von der Ananasgondel über den Beerenbecher bis zu Spaghetti-Eis-Variationen. Das Eis schmeckt besonders fruchtig, denn Eisgrün verkauft „Natureis“. Das ist kein Bioeis, aber aus echten Früchten hergestellt, wie Inhaberin Ines betont, ohne Konservierungsstoffe und künstliche Aromen. In die cremigen Milcheis-Sorten komme nur Vollmilch. Außer Banane sind die Fruchtsorten alle vegan und laktosefrei und schmecken, als genieße man eine eisgekühlte reife Frucht.

Wo? Kurfürstendamm 115, Halensee

Öffnungszeiten: tgl. 10-23 Uhr

Preis pro Kugel: 1,20 zum Mitnehmen, 1,50 Euro im Café

Leckerste Sorte: Alle Fruchtsorten

Kurioseste Sorte: Zartbitter-Orange-
Chili

Viktoria Eis

Sie schlendern fröhlich über den Viktoria-Luise-Platz, sitzen lächelnd am Rand des Park-Springbrunnens. Diese Schöneberger, vor allem Kinder, haben eines gemeinsam: Waffeln oder Becher mit buntem, herrlichem Eis. Gigantische Portionen. Kein Wunder: Nebenan bei Viktoria Eis kostet die Kugel nur einen Euro. Alle Sorten sind nach italienischen Rezepten, lecker und originell. Das Pfefferminzeis etwa hat riesige Schoko-Stückchen. Geheimtipp: die romantische, zuckersüße Variante, „Mozart-Dream“ – mit Marzipan.

Wo? Motzstraße 58, Schöneberg

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 7 -22 Uhr, Wochenende 8-22 Uhr

Preis pro Kugel: 1 Euro

Leckerste Sorte: Mozart-Eis

Kurioseste Sorte: Ziegenkäse-Kürbiskernöl

Eisfee

Hier wird gespachtelt. Strich für Strich verschwinden zwei, drei oder auch gleich vier Sorten im Becher. Das ist das Besondere an der Eisfee: Statt einer Kugel von einer Sorte können für den selben Preis von 1,20 Euro bis zu drei verschiedene Variationen in einem kleinen Becher ausgewählt werden. In den größten Becher für 4,80 Euro passen sogar noch wesentlich mehr hinein. Bis zu 24 verschiedene Eissorten stellt Geschäftsführer André Hildebrandt früh am Morgen her, darunter allein drei Schokoladen-Varianten. Der Eismacher mag es klassisch, Himbeere und Vanille sind persönlich seine bevorzugten Geschmacksrichtungen. Aber es gibt auch Sorten wie Pink Grapefruit, Sizilianische Pistazie oder Crema Italiana.

Wo? Forststraße 17, Steglitz

Öffnungszeiten: ab 12 Uhr

Preis pro Kugel: ab 1,20 pro Becher

Leckerste Sorte: Weiße Schokolade

Kurioseste Sorte: Karamell mit Butter und Meersalz

Anna Durkes

Die Konkurrenz ist hart. Im Graefekiez gibt es alle 400 Meter eine Eisdiele. Und die Konkurrenz ist auch noch verdammt gut. Aber „Anna Durkes“ ist einfach besser. Vor allem für Leute wie mich, die eigentlich gar nicht so gern das klassische Milchspeiseis mögen. Von den 20 Sorten, die Anna alle selbst hinter dem Verkaufsladen herstellt, sind acht Sorbets. Vegane Sorbets, schließlich ist der Laden ja in Kreuzberg. Kleiner Kleiner Tipp: Zu klassischen Kita-Schließzeiten muss man mit Schlangen rechnen. Durkes ist übrigens nicht der Nachname von Anna, die die Eisdiele mit Giorgio, ihrem Mann, betreibt. Durkes ist sardisch und bedeutet „Süßigkeiten“. Anna und Giorgio stammen nämlich aus Nuoro auf Sardinien. „Anna Durkes“ heißt auch ihre eigens kreierte Eissorte, die man dringend probieren muss. Mit Erdnüssen.

Wo? Graefestraße 80, Kreuzberg

Öffnungszeiten: tgl. 13 bis 22 Uhr

Preis pro Kugel: 1,20 Euro

Leckerste Sorte: Crema al Limone

Kurioseste Sorte: Cuor di Guanaja

Fräulein Frost

Die Lage ist perfekt gewählt: Direkt um die Ecke sind eine große Kita und eine Grundschule. Im Sommer geht es also direkt nach Schulschluss zu „Fräulein Frost“ in Tempelhof. Dort kostet die großzügige Kugel Eis 1,20 Euro, eine Portion Sahne 70 Cent. Die Sorten wechseln, je nachdem, was gerade frisch zubereitet wurde. Eine der leckersten Kreationen ist Sahne-Mohn, zu den ausgefalleneren Sorten zählen Kürbiskern-Vanille oder Schoko-Wasabi. Beides lecker! Wer mag, sollte sich Zeit nehmen für die Klassiker: Das Fräulein macht herrliches Spaghetti-Eis oder Banana-Split.

Wo? Badener Ring 15/ Ecke Manfred-von-Richthofen-Straße, Tempelhof

Öffnungszeiten: tgl. 13-19 Uhr, So ab 14 Uhr

Preis pro Kugel: 1,20 Euro

Leckerste Sorte: Sahne Mohn

Kurioseste Sorte: Kürbiskern-Vanille

( alry )