Das Land Berlin hat beim Kauf bundeseigener Wohnungen erstmals günstigere Konditionen bekommen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) habe 84 Mietwohnungen im Wedding nicht zum Höchstpreis, sondern zum Verkehrswert an das städtische Wohnungsunternehmen Gesobau vergeben, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) am Donnerstag.
Vorausgegangen waren längere Verhandlungen über die Preisforderungen der Bima. Bislang hatte sie ihre Liegenschaften stets an den Meistbietenden verkauft. Müller hatte das kritisiert und ein Vorkaufsrecht für das Land gefordert.
Die Einigung sei nun „ein deutliches Signal für all diejenigen, die durch das bisher gesetzlich vorgegebene Verfahren der Bima zusätzliche Belastungen für den Berliner Mietenmarkt prognostizierten“, sagte Müller. Der Verzicht auf Bieterverfahren könne die Situation auf dem Wohnungsmarkt verbessern.
Berlin will 4660 bundeseigene Wohnungen kaufen
Der Bund will alle seine rund 38.600 eigenen Wohnungen mittelfristig abgeben. „Der Bund wird die Bestände sukzessive verkaufen“, sagte ein Regierungsvertreter am Donnerstag. Die Bima solle sich künftig darauf konzentrieren, vor allem die wichtigen Immobilien wie Ministerien und Bundeswehrliegenschaften zu verwalten.
Pro Jahr habe der Bund zuletzt zwischen 1000 und 3000 Wohnungseinheiten auf den Markt gebracht. Gut neun von zehn bundeseigenen Wohnungen wurden vor 1970 gebaut, müssten mittelfristig saniert und modernisiert werden.
Berlin will 4660 bundeseigene Wohnungen an 44 Standorten kaufen. Bislang verwaltete die Bima 5022 Einheiten. Nun werde weiter verhandelt, hieß es. Gesprochen werde auch über Parkplätze und Brachflächen, auf denen weitere Wohnungen gebaut werden könnten.