Schiffs-Konvoi vor Gaza

Fünf Deutsche nach Gaza-Vorfall in Berlin gelandet

rtr/Sp

Foto: Steffen Pletl

Fünf der 11 Deutschen, die am Montag in israelisches Gewahrsam gekommen waren, sind wieder in Deutschland. Sie landeten am Flughabfen Schönefeld.

Die fünf Deutschen, die sich auf den Schiffen befanden, die am Montag unerlaubt in die Gaza-Küste eingedrungen sind, befinden sich wieder auf deutschem Boden. Sie sollen aus Israel abgeschoben worden sein.

Bei den fünf Deutschen handlete es sich um die beiden Bundestagsabgeordneten der Linken, Inge Höger und Annette Groth, um den ehemaligen Abgeordneten des Bundesgtages Norman Paech (Linke), die stellvertretende Vorsitzende der deutschen Vereinigung der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW), Matthias Jochheim, und um Nader el Sakka von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland. Das Flugzeug mit der Flugnummer LY 351, das sie nach Deutschland zurück gebracht hatte, landete um 9.45 Uhr am Flughafen Schönefeld.

Der Schiffskonvoi bestand aus sechs Schiffen, auf denen nach offiziellen Angaben elf Deutsche waren. Die Organisation „Free Gaza“ hatte den Konvoi organisiert. Ob die übrigen Deutschen noch in Israel sind oder bereits in Deutschland angekommen sind, ist derzeit noch nicht bekannt. Die deutsche Botschaft in Tel Aviv bemüht sich nach Aussage von Bundesaußenminister Guido Westerwelle darum, schnell und zuverlässig über den Verbleib der übrigen Deutschen zu informieren.

Israelische Spezialeinheiten hatten am Vortag bei einem Einsatz gegen Schiffe mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen nach eigener Darstellung neun Menschen getötet. Zudem nahmen sie mehrere Hundert Zivilisten an Bord der Schiffe fest. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte inzwischen Gewalttätigkeiten, die zum Tod von Zivilisten geführt hätten.

Nach Angaben des israelischen Innenministeriums wurden am Dienstag 50 Ausländer, die sich zur freiwilligen Ausreise bereiterklärt hätten, zum Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv gebracht. 629 andere hätten dies abgelehnt und blieben vorerst in Gewahrsam. Etwa 30 Aktivisten lägen mit Verletzungen im Krankenhaus.