Stammkunden der Berliner S-Bahn werden sich am Wochenende an die schlimmsten Krisenzeiten erinnert fühlen. Auf der Stadtbahn zwischen den Stationen Ostbahnhof und Zoologischer Garten wird der Verkehr für zweieinhalb Tage erheblich eingeschränkt, wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch bestätigte. Von Freitagabend, 22 Uhr, bis Betriebsbeginn am Montagmorgen fahren dort lediglich Pendelzüge im Zehn- bis 15-Minuten-Takt. Betroffen sind die Stadtbahnlinien S3, S5, S7 und S75.
Teilweise enden aus Osten kommende Züge bereits am Ostkreuz, aus Westen kommende am Bahnhof Charlottenburg. Anders als im Sommer und Herbst 2009 ist diesmal allerdings nicht der chronische Fahrzeugmangel die Ursache. Gleich an mehreren Stellen der gewöhnlich dicht befahrenen Trasse wird am Wochenende gebaut. Unter anderem erneuert die S-Bahn Weichen am Ostbahnhof, wechselt Schienen und saniert Fugen am Hauptbahnhof. Deshalb können die S-Bahnen nur auf jeweils einem Gleis fahren.
Für die Fahrgäste heißt das: Sie müssen auf der Ost-West-Trasse mehrmals umsteigen oder andere Routen und Verkehrsmittel benutzen. Am einfachsten ist das – zumindest theoretisch – für Reisende, die zum Ostbahnhof, zum Alexanderplatz, zum Bahnhof Friedrichstraße, zum Hauptbahnhof oder zum Bahnhof Zoo wollen. Sie können alternativ die Regionalzüge der Linien RE1, RE7 und RB14 nutzen. Allerdings – und das ist besonders ärgerlich für die Fahrgäste – wird am Sonnabend auch bei der Regionalbahn gebaut.
Die Linie RE2 (Cottbus–Rathenow) fährt den gesamten Tag über nicht zwischen Bahnhof Zoo und Friedrichstraße. Der RE1 (Magdeburg–Eisenhüttenstadt) fährt zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof nur stündlich statt halbstündlich. Die Verstärkerzüge (Brandenburg/H.–Frankfurt/O.) fallen auf diesem Abschnitt aus. Laut der Internetseite der Deutschen Bahn sollen die Fahrgäste der Regionalzüge ausgerechnet auf die pendelnde S-Bahn ausweichen.