Chaos und Anarchie

Zahl der Rad-Unfälle in Berlin stark gestiegen

Dominik Ehrentraut

Foto: Christian Schroth

Der tägliche Kampf zwischen Auto- und Fahrradfahrern schlägt sich in Berlin auch in den Unfallzahlen nieder. In der Hauptstadt gab es im ersten Halbjahr 30 Prozent mehr Schwerverletzte – ein dramatischer Anstieg.

Der tägliche Kampf zwischen Auto- und Fahrradfahrern schlägt sich in Berlin auch in den Unfallzahlen nieder. Denn sowohl die Anzahl der Unfälle als auch die der Verletzten ist dramatisch angestiegen. Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern im ersten Halbjahr 2011 um mehr als 20 Prozent erhöht. So gab es insgesamt 2400 Zusammenstöße, bei denen Fahrradfahrer beteiligt waren. Im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres waren es insgesamt 1972.

Noch dramatischer ist die Entwicklung bei den schwerverletzten Radfahrern. Erlitten im ersten Halbjahr 2010 insgesamt 205 Menschen bei Unfällen schwere Verletzungen, waren es 2011 bereits 271 – ein Anstieg um mehr als 30 Prozent. Insgesamt 2055 Radfahrer wurden zudem leicht verletzt. Gegenüber 2010 ist das eine Steigerung um rund 19 Prozent (1715). Vier Menschen kamen bei Unfällen ums Leben, im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es zwei.

Offenbar sind die Zahlen die logische Folge des gestiegenen Fahrradverkehrs in der Hauptstadt. Denn seit 2001 hat sich die Anzahl der Radfahrer um 31 Prozent erhöht. Doch noch immer sind zu viele Rad-, aber auch Autofahrer unachtsam oder missachten sogar Verkehrsregeln. So musste eine 60-Jährige am Montagvormittag mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Lkw-Fahrer hatte die Radfahrerin beim Abbiegen in die Ostseestraße übersehen. Die Frau wurde mitgeschleift und unter dem Lkw eingeklemmt.