Streit in Berliner CDU

Schwenkow erhält Angebot vom Ortsverband Dahlem

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Gilbert Schomaker

Foto: ddp / DDP

Nach Schwenkows Rückzug aus dem CDU-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf versucht der Bundestagsabgeordnete Wellmann ihn zum Wechsel nach Dahlem zu bewegen. Der Umworbene hält sich allerdings bedeckt.

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Angebote vorlagen. Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Dahlem, der Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann, lud per E-Mail den Konzertveranstalter Peter Schwenkow ein, zur CDU Dahlem zu wechseln.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Entertainment DEAG AG hatte am Vortag angekündigt, nach dem verlorenen Machtkampf um seinen Wahlkreis Grunewald-Halensee seinen Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf nach 30-jähriger Zugehörigkeit verlassen zu wollen.

„Ich habe ihm gleich eine E-Mail geschrieben. Er ist herzlich willkommen in Dahlem. Politisch passt er sehr gut zu uns“, sagte Wellmann dieser Zeitung. Schwenkow habe aber noch nicht zugesagt. Auch der Kreisvorsitzende aus Steglitz-Zehlendorf, Michael Braun, warb um Schwenkow. „Er ist bei uns ganz besonders herzlich willkommen“, sagte Braun, der bedauerte, dass Schwenkow nicht mehr im Wahlkreis gegen den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) antreten wird.

Stattdessen wird der auf Landesebene unbekannte Rechtsanwalt Claudio Jupe für die CDU als Direktkandidat antreten. Braun sagte, dass Schwenkow in der aktuellen CDU-Fraktion eine besondere Rolle innehabe. „Er ist aufgrund seiner Kontakte ein Türöffner für viele Bereiche, in die die CDU bisher nur schwer hineinkam“, sagte Braun. Es gehe bei solchen viel beschäftigten Unternehmern nicht darum, „Weltmeister im Antragschreiben“ zu werden. Schwenkow war von seinen Gegnern vorgehalten worden, sich nicht genug für die Partei engagiert zu haben.

Am Freitag kam die CDU Charlottenburg-Wilmersdorf auf einem Kreisparteitag zusammen, um die Plätze auf der Bezirksliste und die Wahlkreise zu bestimmen. Kreisvorsitzender Andreas Statzkowski wurde mit 88 zu 27 Stimmen bei vier Enthaltungen gewählt. In seiner Eröffnungsrede bedauerte er die kritischen Artikel der vergangenen Tage, sprach aber den Fall Schwenkow nicht an. Einen leichten Dämpfer erteilten die Delegierten Statzkowski, als sie auf Platz 2 der Bezirksliste den 30-jährigen Stefan Evers mit immerhin 106 Ja-Stimmen wählten.

Zuvor hatte der stellvertretende Landesvorsitzende der Berliner CDU, Frank Steffel, an die Christdemokraten appelliert, sich nach den parteiinternen Abstimmungen auf die Wahl zum Abgeordnetenhaus zu konzentrieren. „Wichtig ist, dass man jetzt mit großer Geschlossenheit in den Wahlkampf geht“, sagte Steffel. „Der politische Gegner steht außerhalb der Partei.“