Nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers zeichnet sich eine erste Lösung für den Monroe Park auf dem Gelände des ehemaligen Telefunken-Werkes an der Goerzallee in Lichterfelde ab. Der Projektentwickler Vohl Immobilien Partner GmbH will gemeinsam mit der Helm-Holding das Projekt von dem Investor, der S+P Real Estate GmbH, übernehmen.
Im Moment herrscht Baustopp für die neue Phorms-Privatschule und die 250 Lofts im Monroe Park, weil sich die S+P Real Estate nach der Pleite der Bank einen neuen Partner suchen muss. Lehman Brothers war in dem 70-Milionen-Euro-Projekt als Gesellschafter mit im Boot.
Bislang waren der Projektentwickler Vohl Immobilien Partner und die S+P Real Estate Nachbarn auf dem Gelände zwischen Goerzallee und Osteweg, das zum Schluss von den US-Truppen als McNair-Quartier genutzt wurde. Während Vohl im vorderen Teil das Wohnbauprojekt Loftland realisierte, plante die Real Estate gemeinsam mit dem Star-Architekten Sergei Tschoban dahinter den Monroe Park. Der Baustart für die Wohnungen im Monroe Park hatte sich immer wieder verzögert und war zuletzt für nächstes Jahr vorgesehen. Vorher sollte die Schule gebaut werden, weil die Kinder zurzeit in "mobilen Klassenzimmern" - also Containern - unterrichtet werden.
Im Gegensatz dazu ist von den 110 geplanten Wohnungen im Loftland bereits der größte Teil fertig. Der zweite und letzte Bauabschnitt wird im Frühjahr 2009 beendet sein. "Wir haben nur noch 15 Prozent der Lofts im Verkauf", sagt Geschäftsführer Christian Vohl. Daher sei es wichtig, dass die Privatschule gebaut werde. Um die Fertigstellung zu sichern, wolle man das Schul-Projekt von der S+P Real Estate übernehmen. Natürlich, so Vohl, habe man auch ein Interesse daran, dass in unmittelbarer Nachbarschaft keine Bauruine stehen bleibe. Deshalb habe er auch ein Interesse daran, das Monroe-Park-Projekt zu übernehmen.
Real Estate gesprächsbereit
Die S+P Real Estate steht diesem Ansinnen offen gegenüber. "Wenn das Angebot stimmt und die Finanzierungszusage da ist, würden wir das Projekt überlassen", sagt Volker Imhoff von der S+P Reale Estate. Wichtig sei, dass weiter gebaut werde. Daher sei man prinzipiell gesprächsbereit. Allerdings führe man auch schon Gespräche mit einer holländischen Gruppe, so der Projektleiter. "Wir sind einen deutlichen Schritt weiter bei der Suche nach einem neuen Partner", sagt Volker Imhoff. Er könne sich gut vorstellen, den Monroe Park und die Schule komplett zu verkaufen und später eventuell noch als Berater oder Dienstleister zur Verfügung zu stehen.
Beide Bauprojekte - Loftland und Monroe Park - ähneln sich insofern, als dass in den ehemaligen Fabriketagen individuelle Wohnungen im luxuriösen Stil entstehen. 50 Millionen Euro umfasst die Investitionssumme für die 110 Wohnungen von Loftland. Vier Meter hohe Decken, Echtholzparkett sowie großzügige Balkone und Terrassen zeichnen die neuen Wohnräume aus. Die künftigen Eigentümer dürfen bei der Gestaltung und Ausstattung mitreden. So hat sich zum Beispiel ein Jungegeselle den Traum von einer freistehenden Badewanne mitten im Schlafzimmer erfüllt.
"90 Prozent der Käufer sind Eigennutzer", sagt Christian Vohl. Das zeige, dass der Standort funktioniere, obwohl noch lange nicht alles fertig ist. Hinter den Wohnblöcken wird noch ein grüner Stadtplatz mit Spielplatz und Bäumen entstehen. Auch eine öffentliche Schule soll gebaut werden. Bereits fertig ist ein Einkaufskomplex entlang der Goerzallee mit Supermarkt, Fitness-Studio, Friseur und Reisebüro. Jeden Sonntag können sich Interessierte zwischen 12 und 15 Uhr eine Musterwohnung von Loftland ansehen.
Für die 250 Lofts im Monroe Park hatte Architekt Sergei Tschoban vier verschiedene Wohnstile entwickelt. So sollten sich Individualisten und Familien angesprochen fühlen.