Bildungspolitik

Zahl der Schüler in Berlin geht deutlich zurück

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Katrin Lange

Foto: dpa / dpa/DPA

Berlin verliert etwa 11.000 Schüler bis 2018. Davon geht die Senatsbildungsverwaltung aus. Schulen fusionieren bereits, Standorte werden aufgelöst. Doch drei Bezirke richten sich schon einmal mehr Schüler ein.

Die Zahl der Berliner Schüler geht kontinuierlich zurück. In acht Jahren werden es etwa 11.000 weniger sein als heute. Das geht aus dem aktuellen Schulentwicklungsplan der Senatsbildungsverwaltung für die Sekundarstufe I bis 2018 hervor. Modellrechnungen, die sich an der Bevölkerungsprognose bis 2030 orientieren, gehen davon aus, dass es im Schuljahr 2018/2019 nur noch 287.000 Schüler geben wird. Im Schuljahr 2008/2009 waren es noch 298.000 Schüler an öffentlichen Schulen. Die Zahl der Gymnasiasten und Sekundarschüler ist etwa im gleichen Umfang rückläufig.

Allerdings muss die Entwicklung differenziert betrachtet werden. Während einige Bezirke, wie Tempelhof-Schöneberg, Spandau und Reinickendorf dem rückläufigen Trend folgen, müssen andere mit enormen Zuwächsen rechnen. Das ist wie zu erwarten in Pankow der Fall. Aber auch Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg werden sich auf eine wachsende Schülerzahl einstellen müssen. Schulstadtrat Stefan Komoß (SPD) hat bereits vorgesorgt und eine Sekundarschule und ein Gymnasium, die im Moment nicht ausgelastet sind, offen gehalten. Bereits nächstes Jahr rechnet er damit, dass alle 15 Oberschulen in Marzahn-Hellersdorf wieder voll sind. Während sich dieses Jahr 1500 Schüler in Klasse 7 angemeldet hätten, werden es nächstes Jahr schon 2000 sein, sagt Komoß. Den Anstieg der Schülerzahlen erklärt er mit der Geburtenentwicklung. Außerdem gebe es viele Zuzügler in den neuen Einfamilienhaus-Siedlungen.

Die Bezirke, die von einem Schülerrückgang betroffen sind, haben bereits im Zuge der Schulstrukturreform auf die Prognose reagiert. Aus den insgesamt 147 Haupt-, Real- und Gesamtschulen entstehen durch Fusionen 119 integrierte Sekundarschulen. Nicht mehr benötigte Filialen werden aufgelöst und teilweise dem Liegenschaftsfond zur Vermarktung übergeben.

Das ist beispielsweise in Tempelhof-Schöneberg der Fall. Die Standorte der Werner-Stephan-Oberschule und der Luise- und Wilhelm-Teske Oberschule, die jeweils mit anderen Schulen zu einer Sekundarschule fusionieren, werden aufgegeben. „Solange wir noch Räume brauchen, mieten wir sie vom Liegenschaftsfonds zurück“, sagt Schulstadtrat Dieter Hapel (CDU). Zwei weitere Schulstandorte hat er bereits geschlossen.

In Reinickendorf lässt sich das Schulamt vorerst nicht von dem rückläufigen Trend beeinflussen. Etwa 1500 Schüler soll es 2018 weniger in den Klassen 7 bis 10 geben. „Schulschließungen sind nicht geplant“, sagt die Schulamtsleiterin Simone Foryta. Man warte erst das neue Anmeldeverfahren im nächsten Jahr ab, bei dem das Wohnortprinzip nicht mehr gilt. Das könne über die Bezirksgrenzen hinaus alles wieder verschieben.