Wahlkampf

FDP-Chef Löning tritt in Kreuzberg an

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Gilbert Schomaker

Foto: picture-alliance/ dpa / dpa

Der Berliner FDP-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Markus Löning hat einen Wahlkreis für seine angestrebte erneute Bundestagskandidatur gefunden. Löning wird in Friedrichshain-Kreuzberg um den Direkteinzug kämpfen. Dabei betritt er dort Neuland.

Die Liberalen in Steglitz-Zehlendorf, dem Heimatverband von Markus Löning, hatte ihn nicht als Direktkandidaten nominieren wollen. Löning musste sich - wie auch sein parteiinterner Konkurrent, der Fraktionsvorsitzende Martin Lindner - einen neuen Bundestagswahlkreis suchen. So sollte ein Konflikt in Steglitz-Zehlendorf vermieden werden. Lindner kam in Pankow unter. Löning wird nun in Friedrichshain-Kreuzberg antreten.

"Der Bezirksvorstand hat mich einstimmig für die Wahlkreisversammlung nominiert", sagte Löning am Mittwoch. Der Wahlkreis gilt als besonders attraktiv, weil dort neben dem Grünen Christian Ströbele auch der ehemalige Bundesvorsitzende der Jusos und Wowereit-Vertraute Björn Böhning (SPD) antritt. Für die CDU will die DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld den Wahlkreis gewinnen.

Löning hat für alle drei Gegenkandidaten schon eine politische Antwort bereit. Ströbele? "Der ist fast 70 Jahre alt", so Löning. Böhning? "Der redet von besserer Bildungspolitik. Dabei ist die SPD seit 20 Jahren in Berlin an der Macht und hätte etwas für die Schulen tun können." Und Lengsfeld? "Sie hatte sich gegen die Moschee in Pankow gewandt. Mit einer solchen Position wird sie Schwierigkeiten in Kreuzberg bekommen." Er selbst wolle sich an die Eltern mit Kindern wenden und mit Steuerentlastung werben.

Ganz leicht war die Wahlkreissuche für den Landesvorsitzenden offenbar nicht. Bis zum Schluss versuchte er, über seinen Ortsverband doch noch in Steglitz-Zehlendorf unterzukommen, was aber misslang. Seine andere Ausweichmöglichkeit Mitte, wo ihm auch ein Angebot vorlag, war eigentlich schon einem anderen Kandidaten versprochen.

Da aber kein FDP-Politiker einen Wahlkreis direkt holen wird, wird es entscheidend sein, wer auf den ersten Plätzen der Bundestagsliste der Berliner FDP nominiert werden wird. Löning hat seine Kandidatur schon angemeldet. Auf dem noch sicheren Platz zwei, der einen Einzug in den Bundestag garantiert, könnte Lindner kandidieren. Aber auch der bisher zweite FDP-Bundestagsabgeordneten aus Berlin, Hellmut Königshaus, der in Treptow-Köpenick als Direktkandidat antritt, will nicht kampflos aufgeben. In einem Beitrag für seinen "Newsletter" warnt er vor Absprachen. "Man wird sehen, was die Partei davon hält."