Der Verkehrsunfall, bei dem Mitte Oktober ein 77 Jahre alter Tourist aus Zwickau am Potsdamer Platz in Berlin ums Leben kam, gibt der Polizei immer noch Rätsel auf. Fast sieben Wochen nach dem Unglück mit Fahrerflucht stellten die Ermittler das Geschehen am Abend am Unfallort nach.

Der 77-Jährige war am Abend des 18. Oktober von einem BMW 6er Cabrio totgefahren worden, der trotz roter Ampel über die Kreuzung gerast war. Seine 73 Jahre alte Ehefrau kam mit einem Schock in ein Krankenhaus. Der Fahrer beging Unfallflucht. Bis heute sucht die Polizei nach ihm. Der Halter des Wagens aus Neukölln wurde zwar schnell ermittelt. Er gab jedoch an, das Auto verliehen zu haben. Der Betreffende will gleichfalls nicht am Steuer gesessen, sondern das Cabrio wiederum einem Verwandten überlassen haben, dessen Namen er laut Gesetz aber nicht sagen muss.

Fast sieben Wochen nach dem Unglück wollten die Ermittler nun das Geschehen am Dienstagabend am Unfallort mit dem Unfallwagen rekonstruieren. So heulte am Abend am Potsdamer Platz ein Motor auf, ein grauer BMW 6er Cabrio wurde immer schneller und plötzlich quietschten die Reifen laut. Der Wagen kam abrupt zum Stehen. Am Steuer des Raser-Fahrzeugs: ein Polizist. Ein Beamter, der testete, wie schnell dieser BMW anhalten kann, wie schnell er beschleunigen kann und wie das Lenkverhalten ist.

Von dieser aufwendigen Aktion erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse zu den Ereignissen dieser Nacht. Die Polizei bat erneut um Hinweise, wer das Unglücksauto in den Tagen und Stunden vor und nach dem Unfall gesehen hat oder Angaben zum Fahrer machen kann, der damals gegen 21.15 Uhr am Steuer saß. Hinweise nimmt die 4. Mordkommission des Landeskriminalamtes unter der Rufnummer (030) 4664 911 401 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.